Mit 16 trat Marion Dyduch der SPD bei. Die Zeit von Hausbesetzungen und Anti-Atomkraft-Bewegung hatte ihr Interesse an Politik geweckt. Und wenn sie heute erlebe, wie junge Kamener engagiert eintreten gegen Rechtsextremismus, dann mache ihr das Mut. Um demokratische Mitwirkung in der Stadt sei ihr nicht bange.
Erst Jahre nach dem Parteieintritt hat Marion Dyduch erste Ämter und Funktionen übernommen. Heute steht sie der Mehrheitsfraktion im Stadtrat vor. Veränderungen sieht sie bei politischen Vorbildern. sie selbst sei geprägt gewesen von Willy Brandt. Heute gebe es da manchen, der weniger Ansporn sei für eigenen politischen Einsatz. Doch auf lokaler Ebene mache ihr Politik immer noch Spaß.
Ein Wechsel zur Landes- oder Bundesebene habe sie nie gelockt. Für sie gehe es um den direkten Draht zum Wähler. Als Ratsvertreter bekomme man direkt von den Bürgern den Auftrag, sich um dieses oder jenes Anliegen zu kümmern. Das reiche von verdrecktem Grün an der Straße bis zur Verkehrsbelastung auf der Lünener Straße. Hier kann man für Menschen etwas tun, ist Marion Dyduch überzeugt.
Es gebe durchaus auch politischen Nachwuchs in der Stadt, nicht nur in ihrer Partei. Die SPD habe sich gerade im Rat verjüngt und auch bei den Jusos gebe es immer wieder junge Kamener, die sich engagieren. Dass die nach den Konflikten an der Güldentröge mal eben so eine Veranstaltung auf dem Markt organisierten, das habe sie beeindruckt. Auch das ist Demokratie, sagt sie.
Sie räumt ein, dass die Finanznot die Spielräume für Kommunalpolitik kleiner werden lasse. Aber auch das schreckt sie nicht. Gerade jetzt müsse Politik gemeinsam mit den Bürgern versuchen, den richtigen Sparkurs zu finden.