Sanierungstarifvertrag läuft aus : Klinikrettung scheint gelungen

Nur noch für ein halbes Jahr muss die Belegschaft des Hellmig-Krankenhauses mit Gehaltseinbußen leben. Der Sanierungstarifvertrag läuft aus, der den Fortbestand der kommunalen Klinik und die Sicherung von mehr als 300 Arbeitsplätzen möglich machen sollte. Diese Rettung scheint gelungen.

Bürgermeister Hermann Hupe, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Klinik-Gesellschaft ist zuversichtlich. Es sei gelungen, in den drei Übergangsjahren seit 2007 schwarze Nullen zu schreiben und keine neuen Verluste anzuhäufen. Er betont: „Wir mussten das Eigenkapital nicht angreifen. „Wir haben allen Grund optimistisch zu sein.“

In vielen Gesprächen habe man damals die Vertrauensbasis hergestellt, die Basis gewesen sei für den Sanierungstarifvertrag, erinnert Hupe. Für Pflegekräfte wie Ärzte wurden Tarife außer Kraft gesetzt, Einbußen wurden bei den Lohnzusatzzahlungen festgesetzt. Knapp eine halbe Million Euro sparte die Klinik dadurch jährlich. So sollte sie die schwierigen Jahre durchstehen, bis die Anpassungsphase der neuen Fallpauschalenregelung abgeschlossen sein würde. Diese Pauschalen sollten der Klinik dann ausreichende Einnahmen sichern.

Die Zeit sei gut genutzt worden, zieht Hermann Hupe Bilanz. Starke Sparanstrengungen seien unternommen, die Klinik in vielen Bereichen neu ausgerichtet worden. Außerdem wurde die Betriebstechnik unter Sparaspekten modernisiert.

„Viel Kraft wurde in interne Prozesse gesteckt“, schildert Hupe. Alle Klinikbereich hätten sich positiv entwickelt. Dies gelte für Diabetologie, Pneumologie und ganz besonders die Unfall- und Wiederherstellungschirurgie. Dort habe sich die Klinik einen Ruf über Kamen hinaus erarbeitet.

Viel Einsatz für mehr Qualität

Insgesamt sei viel für hohe Qualität geleistet worden. Er registriere positiven Zuspruch aus der Bürgerschaft für die Klinik, Hupe: „Damit haben sich die Anstrengungen gelohnt.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende ist überzeugt, dass das neue Gesundheitszentrum Klinik wie Patienten weitere Vorteile bringen werde.

Inzwischen sei die erhoffte Anpassung der Fall-Pauschalen erfolgt, wenn auch ein Jahr später als zunächst geplant. Hupe ist überzeugt, dass die Klinik ab Januar auch mit Tariflöhnen wirtschaftlich werde arbeiten können. Eine Sorge nur bleibe weiterhin: Selbst Experten wüssten nicht, wohin die politische Debatten um das Gesundheitswesen in der Zukunft noch führen könnten.