Methler. Mehr Platz sollen Bahn-Kunden künftig am Bahnhof Methler haben und das ist weniger eine Sache des Komforts als vielmehr eine Sache der Sicherheit: Die Bahnsteige werden um etwa einen Meter verbreitert, ein ständiger Gefahrenherd werde damit beseitigt, sagt Uli Beele vom federführenden Zweckverband Ruhr-Lippe (ZRL).
Denn im Bahnhof Methler halten eben nicht nur Züge an es rauschen vor allem auch welche durch. Die dabei entstehenden Luftwirbel können demjenigen, der zu nah an der Bahnsteigkante steht, zum Verhängnis werden. Um genau diese Gefahr zu verringern, gibt es zwar eine weiße Warnlinie auf dem Pflaster. Bloß: Gerade wenns in Zeiten des Berufs- und Schulverkehrs allzu voll wird auf dem Bahnsteig, ignorieren viele die Linie. Kein Wunder die sichere Zone diesseits des Warnstreifens misst gerade mal einen guten halben Meter.
Noch laufen über die Bahnsteig-Verbreiterung Abstimmungsgespräche mit der Bahn und mit der Stadt, berichtet ZRL-Sprecher Beele; in Kürze würden die abgeschlossen, und dann könne das Vorhaben umgesetzt werden.
Kosten: Fünfstellig also überschaubar
Konkret wird Boden Grundbesitz der Stadt geebnet, verfestigt und gepflastert. Der ZRL wünscht sich, dass das noch vor der Frostperiode geschieht andernfalls müsste bis zum Frühjahr gewartet werden. Und: Der Gitterzaun am Gleis in Fahrtrichtung Hamm unter der Brücke wird um rund einen Meter zurückgesetzt.
Kostenpunkt für die Maßnahme: Im fünfstelligen Bereich und damit überschaubar, verrät Beele. Dass die Methleraner Bahn-Nutzer überhaupt in den Genuss breiterer Bahnsteige kommen, verdanken sie indirekt der Tatsache, dass die Deutsche Bahn (DB) im Regionalverkehr nicht mehr allein auf weiter Flur steht, sondern sich der Konkurrenz stellen muss. Der ZRL, getragen von Kreisen und Kommunen, bestellt als Auftraggeber Zugfahrten bei Bahnunternehmen; das günstigste bekommt den Zuschlag. Das so etwa durch Beauftragung der DB-Konkurrentin Eurobahn gesparte Geld wird vom ZRL wiederum investiert. Beispielsweise in breitere Bahnsteige für Methler oder in die minutenscharfen Monitore am Bahnhof Kamen.
Offensichtlich ist: Die DB hält sich bei solch kleineren, wenig prestigeträchtigen Projekten vornehm zurück. Der ZRL wiederum kann manches leisten aber eben nicht alles. Drum müssen Methlers Bahnpassagiere weiter auf Lautsprecher-Hinweise bei Verspätungen und Ausfällen verzichten laut Beele angesichts der hohen Nutzerzahl des Bahnhofes eigentlich kein Zustand.