Kamen. Zum 1. Januar 2011 werden die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen (GSW) die Strompreise erhöhen, und zwar um 2,2 Cent (netto) pro Kilowattstunde (kWh).
Für einen typischen Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 3500 kWh im Jahr, so haben die GSW errechnet, bedeutet das immerhin eine Erhöhung von 7,64 Euro im Monat. Die Gaspreise bleiben vorerst stabil. Mindestens bis zum 28. Februar 2011, also bis weit in die Heizperiode hinein, so das Unternehmen. Ob und zu welchem Zeitpunkt Preisanpassungen erfolgen müssten, sei derzeit nicht absehbar.
GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl machte deutlich, dass das Unternehmen beim Strom ausschließlich die seit 2010 gestiegenen Kosten durch die sogenannte EEG-Umlage (EEG = Erneuerbare- Energiengesetz) an ihre Kunden weitergibt. Die Erhöhung dieser Umlage im Jahr 2010 um 0,72 Cent habe die GSW nicht weitergegeben. Mit der jetzt vorgenommen neuen Erhöhung der EEG-Umlage um weitere 1,5 Cent hätten die GSW bei einem Verzicht auf eine Strompreisanpassung also 2,2 Cent pro kWh aus ihrem laufenden Geschäftsbetrieb heraus schlucken müssen, sagte Baudrexl. Das sei unternehmerisch nicht vertretbar gewesen, zumal sich in den kommenden Jahren eine weitere Erhöhung der Umlage abzeichne. Letztlich kassieren die GSW mit ihrer Erhöhung der Stromarbeitspreise von 2,2 Cent (netto) bei ihren Kunden also exakt den Anteil der seit 2010 gestiegenen EEG-Umlage. Geschäftsführer Robert Stams verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass der Gesamtanteil der EEG-Umlage (3,53 Cent netto bzw. 4,20 Cent brutto) inzwischen rund 20 Prozent des Strompreises für eine Kilowattstunde ausmacht.
Die GSW erhöhen aber nicht nur den Strompreis. Sie bieten allen ihren Kunden zum 1. Januar 2011 auch zwei neue Tarife an, mit denen Verbraucher ihre Energiekosten senken können. Im GSW StromAktiv zum Beispiel können Kunden einfach durch Verlagerung ihres Stromverbrauchs in die Zeit von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens oder ins Wochenende bares Geld sparen. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 3500 kWh pro Jahr sind das rund 35 Euro weniger gegenüber dem Grundtarif, wenn man 60% seines Stromverbrauchs in diese Sparzeit verlegt. Dieser Effekt steigt mit intensiverer Nutzung der Sparzeit auf bis zu 93 Euro weniger bei 85 % Nutzung der Sparzeit. Ein zweiter neuer Tarif ist GSW StromKompakt, der sich vor allem an Alleinstehende und Nutzer geringer Strommengen richtet. Zwar zahlt man hier bei einer Mindestabnahme von 500 kWh im Jahr einen erhöhten Arbeitspreis von 24,75 Cent, dafür aber entfällt der Grundpreis (85,56 Euro). Selbst bei einer Nutzung von bis zu 2500 kWh im Jahr kann man so gegenüber dem Grundtarif 47 Euro im Jahr sparen.
Für bestehende Stromtarife wie Fashion räumen die GSW eine Preisgarantie bis zum 31. Dezember 2011 ein. Für Kompakt gibt es eine Energiepreisgarantie bis Ende 2012. Unser Ziel mit diesen Angeboten ist es, Kunden dauerhaft an die GSW zu binden, sagte Baudrexl.