Kamen. Die Stadt greift neu an: Mit einem Theaterprogramm für 2011, das Ergebnisse von Besucherbefragungen umsetzt, soll ein Rückgang der Abo-Zahlen im Vorjahr ausgeglichen werden. Helfen sollen dabei Kabarett, Andrew Lloyd Webber sowie Leonard Lansink (Wilberg) und Heinrich Schafmeister im goldenen Oldie als Seltsames Paar.
Zwei Gründe sieht die Stadtverwaltung hinter dem Rückgang der Abo-Buchungen in der großen Reihe. Etwa zur Hälfte schlügen dabei Altersgründe durch. Zum anderen habe es im Vorjahr Unzufriedenheit zu einzelnen Produktionen gegeben.
Prominente Namen im neuen Programm
Das Problem: Die Stücke werden zum Teil vor der Premiere gebucht. Da könne es schon mal sein, dass eine gefeierte Buchvorlage in der Bühnenumsetzung nicht funktioniert.
Schon die laufende Saison aber mache Boden wieder gut, so die Kulturverwaltung im Rathaus. Der Einzelverkauf habe angezogen, ein Signal dafür, dass die aktuellen Stücke überzeugen. Stabil blieben ohnehin die Buchungen in der Reihe der Krimis und Komödien. Stadtverwaltung und der Kulturausschuss des Rates sind überzeugt, dass das gerade erst zusammen gestellte Programm 2011/12 mit frisch gebuchten Stücken attraktiv ausgefallen ist.
Erstmals seit Jahren gibt es auf Besucherwunsch wieder Kabarett. Die Distel kommt ausgesprochen politisch daher: Provinzler wollen dabei das müde Berlin stürmen und den Bundestag auf Vordermann bringen. Bestes modernes Ensemble-Kabarett urteilen Rezensenten. Der Titel des Programmes Das Schweigen des Lammert macht deutlich, dass auch konkrete Namen von Politik-Größen fallen.
Mehr Musik bietet das neue Programm auch. Es verspricht The best of Lloyd-Webber und damit eine Musical-Gala des Eurostudio Landgraf. Musikalisch kommt auch das Gastspieltheater Kempf daher mit Tür an Tür. Nach der Mandela-Story wurde dort jetzt eine musikalische Komödie auf Tournee geschickt mit Ron Williams und Angela Roy in den Hauptrollen.
Auch an weiteren bekannten Namen mangelt es im neuen Programm nicht, darunter, Ilja Richter, Ellen Schwiers, Ingolf Lück oder Johanna von Koczian.
Einen neuen Anlauf nimmt die Stadt auch beim Kindertheater. Besucherzahlen waren dort deutlich zurückgegangen. Bisher begannen diese Aufführungen um 15 Uhr. Das aber sei in Zeiten von immer mehr schulischen Ganztagsaktivitäten nicht länger sinnvoll. Deshalb beginnen diese Aufführungen künftig um 17 Uhr. Zur inhaltlichen Weiterentwicklung des Kinderangebotes hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen außerdem intensive Gespräche mit Schulen und Kindertageseinrichtungen gesucht. Die Grünen haben außerdem einen Antrag zu diesem Thema angekündigt.