Ente und Krustenbraten waren früh „aus“

Kamen. Das Experiment war ein Erfolg, der Neuanfang ist geglückt – der Vorsitzende der Händlergemeinschaft KIG Bernd Wenge zieht eine positive Bilanz der Kulinarischen Weihnacht: „Das ist eine Basis, auf der wir aufbauen können.“

Der „Summer of 69“ den die Lokal-Band „Burning Heart“ besang war bestenfalls in den Herzen der Zuhörer anzusiedeln. Kalt war es, doch das passte zu dem neuen Winter-Event wie der Schnee. Gut besucht war die Kulinarische Weihnacht. Gefragt waren die kulinarischen Angebote. Am Samstag um 20.30 Uhr waren gelackte Ente und Krustenbraten „aus“.

Lecker war die Ente, zubereitet vom Opera-Küchen-Team, erfuhren wir im Selbsttest. Der zeigte auch: Die von der KIG angeschafften Strahler wärmten an den Tischen „oben rum“, unter dem Tisch froren andere Körperteile ein. Richtige Kleidung war nötig. Für innere Wärme hatten KIG und beteiligte Gastronomen gesorgt: Mehr als 300 Liter Glühwein schenkte die KIG selbst aus. Ex-Polizist Bernhard Büscher, inzwischen inoffiziell Marktmeister bei Sonderevents, und weitere Helfer hatten viel zu tragen. Gerade heiße Getränke waren gefragt, von der Feuerzangenbowle bis zum heißen Caipirinha. Und auf Freunde des absonderlichen Geschmacks wartete Kakao mit Jägermeister.

Zufrieden waren weitgehend auch die Gastronomen. Der vorzeitige Enten-Ausverkauf bedeute nicht, dass man Gewinne einfahre, so Wassili Paraskevopoulos für das Opera-Team. Die KIG habe aber mit offenen Karten gespielt und gefragt, ob man an einem Experiment mit Risiko Teil haben wolle. Technische Probleme wie eine einfrierende Spülmaschine und gelegentliche Stromausfälle könne man in Zukunft in den Griff bekommen und vielleicht festere Dächer schaffen, als ein Ensemble aus Zelten und Schirmen.

Die „En place“-Crew erntete Lob für Grünkohl und Kürbiscreme-Suppe. Für einen Neuanfang, fand man auch dort, sei das Ergebnis in Ordnung.

Das fanden auch die Besucher. Von 3,50 Euro für Kartoffelgulasch bis 9 Euro für Ente mit Beilagen reichte die Preispalette. Das Musikangebot toppte frühere Weihnachtsevents bei weitem. Tate Simms hat schon mit internationalen Stars musiziert und sang gut gelaunt unter der Pelzmütze. „Burning Heart“ trat instrumental abgespeckt und gesanglich beeindruckend an. Und Peter Weisheit, ein im Radio und Fernsehen präsenter Jazzer, rundete am Sonntag das Programm ab.

Hörbar erleichtert registrierte Bernd Wenge die Besucher-Zustimmung. Nun könne man für das Folgejahr Erweiterungen planen – wenn die zu finanzieren seien. Dazu gab es das passende Lied von Burning Heart: „I need a Dollar“.