Förderer nehmen Hallenabriss hin

Kamen. Der Abriss der Maschinenhallen der Zeche Monopol scheint nicht mehr aufzuhalten. Eine klare Mehrheit im Förderverein Monopol beschloss am Mittwochabend, sich auf den Erhalt von Turm und Fördermaschinenhaus zu konzentrieren. Den Abriss der Maschinenhallen werde man notfalls in Kauf nehmen.

Damit reagierte der Verein auf den der Stadt vorliegenden Abrissantrag der RAG (wir berichteten). Zehn Jahre lang beschäftigt sich der Verein bereits mit der Suche nach Lösungen für ein Fortbestehen der Zechenbauten, hatte eingangs Vorsitzender Dieter Wobker erinnert. Jetzt stehe man vor dem Szenario, das man bei der Vereinsgründung im Jahr 2000 schon kurzfristig erwartet hatte. Wobker: „Jetzt ist die Zeche wirklich zu.“

Auch Fördergerüst ist noch nicht gerettet

Der Abstimmung über eine Position zum Abrissantrag ging eine teils strittige Debatte voraus. Jürgen Rothe war einer derjenigen, die weiter um den Erhalt auch der Hallen kämpfen wollten. Die seien etwas einzigartiges in der Stadt, mit hohem ideellen, wenn auch nicht materiellen Wert. Der Architekt hatte vor Jahren eine Computersimulation für neues Leben für die Hallen entworfen. Er räumte ein, damals erhoffte kulturelle Nutzungen seien vom Tisch.

Auch Anke Schneider und Vereinsmitbegründer Hans-Peter Kaminski wollten weiter für einen Hallenerhalt einstehen. Auch die Fürsprecher eines Hallenerhaltes aber räumten ein, es gebe derzeit keinerlei Perspektiven, weder konkrete Konzepte noch einen Investor oder Förderkulissen. Anke Schneider forderte dennoch mehr Zeit in der Hoffnung, doch noch zu einem Rettungsplan zu finden. Sie fühle sich von der Stadt allein gelassen.

Bürgermeister Hermann Hupe erinnerte daran, dass die Hallen als nicht denkmalswürdig bewertet sind. Förderhilfe oder Unterstützung von Stiftungen seien nicht in Sicht. Mehr Zeit bei der RAG zu erbitten mache nur Sinn, wenn man ein „Packende“ für eine Lösung sehe, an der man noch arbeiten könne. Den Abrissantrag formal ablehnen könne er nur, wenn es dafür schwerwiegende Gründe gebe. Selbst für eine Rettung des denkmalgeschützten Turmes samt Fördermaschinenhaus seien erhebliche Anstrengungen nötig.

Für eine Konzentration auf diese Aufgabe sprachen sich mit Vorstandsmitglied Manfred Wiedemann am Ende zwölf anwesende Vereinsmitglieder aus, sechs forderten den Erhalt der Hallen ohne wenn und aber.