Kamen. Da wird sicher nicht mehr viel passieren, ist sich der Pressesprecher des Lippeverbands, Michael Steinbach, sicher, wenn man ihn nach der Hochwasserprognose der Seseke in den kommenden Tagen fragt. Der Pegel sinke.
Zwar sei der Wasserstand von Lippe, Emscher und Seseke durch die Niederschläge und das Schmelzwasser stark angestiegen. Allerdings mussten keine weitreichenden Maßnahmen ergriffen werden, so der Pressesprecher. In den vergangenen Tagen seien Zuläufe, Wasserpegel und angrenzende Wege kontrolliert worden. Nennenswerter Schaden sei aber nicht entstanden, so Steinbach. Man sei aber in Bereitschaft.
Allerdings sorgte das Wasser auf den Radwegen für Schwierigkeiten. Die Stadt veranlasste vergangenen Freitag drei Straßensperrungen, darunter die Straße Altenmethler, die Derner Straße und die Feldstraße in Rottum. Wir erwarten aber eine Entspannung der Lage in den kommenden Tagen, erzählt Christian Frieling, Leiter des Bürgermeisterbüros, auf Anfrage. Dann sollen auch die Straßensperrungen aufgehoben werden.
Das Hochwasser war auch eine Bewährungsprobe für das neue Kanalnetz. Da die Schneeschmelze langsam voran ging und die Niederschläge nicht besonders stark waren, konnten die Leitungen das Wasser problemlos aufnehmen, so Josef Jungmann vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung. Für nasse Keller sei deshalb nicht das Kanalsystem, sondern das stark angestiegene Grundwasser verantwortlich. Das drückt von außen durch die Mauern, so Jungmann. Sicheren Schutz biete nur eine teure Beton-Wanne, mit der allerdings nur 20 Prozent der Häuser in Kamen ausgestattet seien.