Kamen. Zum Glück war 2010 für uns Feuerwehrleute ein entspanntes Jahr, stellt der Zugführer des Löschzugs I der Kamener freiwilligen Feuerwehr, Armin Gartmann, zu Beginn der Jahresdienstbesprechung am Samstag fest.
Gemeinsam mit seinen 98 Feuerwehrleuten reflektierte Gartmann die vergangenen zwölf Monate. Die Einsatzzahl ist im Vergleich zum Vorjahr zwar um 14 Einsatze gestiegen, es waren aber keine schwerwiegenden Ereignisse dabei, fasst der Zugführer zusammen. Einer der kritischsten Einsätze war ein Brand im Toilettenraum des Helmig Krankenhauses im Januar. Bei dem MANV-Einsatz (Massenanfall von Verletzten) rückten die Kameraden mit allen Gerätschaften aus. Wir hatten die Situation aber schnell im Griff, sagt Gartmann über den Einsatz. Trotzdem müssen wir immer vom Schlimmsten ausgehen, ergänzt Pressewart Volker Rost.
Neben dem Ernst, der die Feuerwehrleute tagtäglich umgibt, erleben sie aber auch viele lustige Momente. Beim Hochwasser vom Barenbach kam tatsächlich ein Bürger in voller Tauchermontur, um die verstopften Stellen im Bach zu lösen, erzählt Gartmann mit einem herzlichen Lachen. Man habe den Mann aber schnell von seinem waghalsigen Plan abbringen können. Ich sage ja: Wer der Langeweile des Alltags entkommen will, soll Mitglied der Feuerwehr werden, witzelte dabei der Leiter der Feuerwehr, Rainer Balkenhoff. Denn bei Feuerwehrleuten sei immer etwas los.
Dieses Bild spiegelt sich in der Einsatzstatistik des Jahres wieder. Insgesamt fuhr die freiwillige Feuerwehr der Stadt 553 Einsätze, 155 davon fuhr der Löschzug I. Davon waren 90 Brandeinsätze und 65 Technische- Hilfe Einsätze. Zusätzlich mussten von den Einsatzkräften 20 Brandsicherheitswachen durchgeführt werden. 42 Kameradinnen und Kameraden besuchten 2010 Lehrgänge und Weiterbildungen. Im Rückblick auf das vergangene Jahr bemerkte der Zugführer außerdem, dass die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und dem THW sehr gut funktioniere. Während der 28 Übungsdienste der Abteilung Mitte erlangten Jens Neunert, Volker Baca, Rainer Ashoff und Jens Muermann mit 24 Diensten die höchste Dienstbeteiligung.
Für das kommende Jahr hat die Kamener Feuerwehr bereits große Pläne. Nun soll endlich die digitale Alarmierung eingeführt werden, erinnert Gartmann an das 80.000 Euro teure Projekt, das eigentlich schon im letzten Jahr angelaufen sein sollte. Im März soll das Alarmiersystem in der Kamener Feuerwache digitalisiert sein. Dann hören die Sirenen der Stadt auf zu heulen, erklärt Volker Rost. Außerdem soll unser Einsatzablauf dadurch reibungsloser funktionieren, unterstreicht Gartmann.
Eine zweite, aber gleichzeitig vorerst letzte große Investition, ist die Anschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs, welches im Haushalt der Stadt Kamen mit 340.000 Euro zu Buche schlägt. Aber auch in finanziell schwierigen Zeiten, soll unsere Feuerwehr gut ausgerüstet sein, betonte der stellvertretende Bürgermeister Manfred Wiedemann in seiner Ansprache am Samstag