Kamen. Mehr als 7000 Jahre alt ist die in Oberaden gefundene Harpune, rund 3000 Jahre der am Kamener Sesekeufer entdeckte Dolch. Eine Woche lang sind sie noch gemeinsam zu sehen. Dann verschwinden sie in Kisten. In Kamen werden beide wohl nie wieder, schon gar nicht mit über hundert weiteren archäologischen Prunkstücken zu bewundern sein.
Davon ist Georg Eggenstein überzeugt, Kurator der Ausstellung Mensch und Fluss. Gemeinsam mit Kamens Museumsleiter Robert Badermann und Kulturfachbereichsleiter Christian Frieling ruft er dazu auf, das Finale zu nutzen. Ab dem 7. Februar ist die Chance vertan.
Experten zeigten sich beeindruckt
Zahlreiche Besucher nutzten bisher schon das Angebot. Christian Frieling ist überzeugt, dass man den Besucherrekord der Germanenausstellung einstellen, vielleicht sogar toppen werde – wenn die Finalwoche noch einmal lockt. Unter den Gästen waren viele Experten, die sich beeindruckt zeigten.
Wer sich einer Führung anschließt, erfährt dazu noch spannende Geschichten. Zum Beispiel wurde dieser bronzene Dolch bei der Sesekerenaturierung vor dem zweiten Weltkrieg in Kamen gefunden. Als der Hammer Museumsleiter damals vor Ort erschien, war das wertvolle Stück wieder verschwunden. Nur seiner Hartnäckigkeit und der von ihm persönlich ausgesetzten Prämie von 10 DM ist zu verdanken, dass der Dolch heute Teil der Ausstellung ist.
Viele Prachtstücke der Ausstellung stammen aus dem Kreis Unna. Schädelfunde aus der Lippe in Werne, ein Prunkkelch aus Lünen gehören dazu. Bei der nächsten Station der Ausstellung in Henrichenburg werden nicht alle Exponate zum Thema Mensch und Fluss zu sehen sein. Einige Leihgaben müssen zurückgegeben werden, einige andere kommen hinzu. Hervorragende Objekte sind sie alle, freut sich Georg Eggenstein und in Summe zeigen sie eindrucksvoll, wie sich das Leben an den Flüssen der Region durch die Jahrtausende weiter entwickelte.