Kamen. Trauer und Enttäuschung herrscht im Metro-Rechnungswesen im Kamener Logistik-Service-Zentrum LSZ, so die Betriebsratsvorsitzende Monika Mörchen. Die 120 Beschäftigten erfuhren bei einer Belegschaftsversammlung, dass die Verlegung der Einrichtung besiegelt ist.
Ihnen wurde jetzt der abschließende Vorstandsbeschluss vorgelegt. Die Metro konzentriert ihre Zentren für das Rechnungswesen an drei Standorten, Kamen ist nicht darunter, bestätigte Metro-Pressesprecher Moritz Zumpfort gestern unserer Redaktion. Immerhin, freut sich Monika Mörchen, bleibt entgegen anfänglicher Pläne ein deutscher Standort in Alzey in Rheinland-Pfalz.
Das ist wenigstens ein Teilerfolg unseres Kampfes, sieht sie sich und ihre Kolleginnen bestätigt. Die stellen sich sei Monaten an jedem Freitagmorgen mit Grablichtern vor dem LSZ an der Henry-Everling.Straße auf. Sie zogen im Protest durch die Innenstadt und zeigten im Dezember trotz klirrender Kälte im Wortsinne, dass ihnen die Metro das letzte Hemd nehme.
Der Protest über Standorte hinweg habe Wirkung gezeigt, glaubt Monika Mörchen. Vielen Kamener Mitarbeitern aber helfe das nicht. Selbst eine Verlegung an andere Standorte, nach Düsseldorf oder Mönchen-Gladbach sei für Teilzeitmitarbeiter gar nicht, für Vollzeitbeschäftigte mit Familien kaum eine Alternative.
Über entsprechende Vereinbarungen für einen Interessensausgleich will die Metro jetzt mit den Vertretungen der Mitarbeiter verhandeln. Einen Zeitplan gebe es nicht, so Zumpfort. Er hoffe aber auf ein zeitnahe Klärung auch im Interesse der Betroffenen. Die wollen nun zumindest für angemessene Sozialplanangebote kämpfen. Die Mahnwachen, kündigt Monika Möhrchen an, gehen weiter.