Methleraner gegen „Bummelzug“

Kamen. Mit Neid werde andernorts der Bahntakt am Kamener Bahnhof gesehen, so Thomas Ressel vom Zweckverband ZRL. Auch der Fahrplan in Methler sei „für einen Ortsteil noch sehr gut“. Viele Methleraner und auch die Ortspolitik folgen ihm dabei nicht ganz.

Politik ist sich in Wünschen einig

Den neuen Nahverkehrsplan und die neuen Regelungen für die Regionalexpresslinien habe auch Kamen letztlich der Streit ums Geld zwischen Verkehrsverbund VRR und der Bahn beschert. Wenn man schon soviel zahle, wollte man im Verkehrsverbund auch eine verbesserte Verbindung von der westfälischen Metropole Münster zur Landeshauptstadt Düsseldorf. Und in deren Gefolge mussten der RE1 und Methler Federn lassen.

Im Vergleich zu Planungen im Bund für schnelle RRX-Linien habe der Zweckverband noch viel erreichen können, ist Thomas Ressel überzeugt. Die Vorgabe zweier schneller Züge pro Stunde und zweier langsamer, die überall halten, sei am Kamener Bahnhof erfüllt. Vier Linien auf dem Korridor Dortmund-Kamen-Hamm seien einzigartig. Trotz des Neids anderer habe man das erreicht.

In Methler, räumt Ressel ein, habe sich das Angebot verschlechtert – nach seiner Bewertung aber nur geringfügig. Michael Krause für die SPD dagegen betont, viele Methleraner Bahnpendler beklagten den Fortfall der schnellen RE1-Verbindungen. Statt dessen gehe es nach Düsseldorf nur per umsteigen bei engen Zeitfenstern oder mit „Bummelzuglinien“. Der Nachbesserung mit dem Stop des RE1 um 5.31 Uhr müssten weitere in Ballungszeiten folgen.

Die Stadt nimmt diese Forderung auf in ihre Stellungnahme zum Nahverkehrsplan. Sie fordert ohnehin neben einem generellen Ausbau der Bahnstrecke bessere Pflege des Bahnhofsgebäudes – und die Realisierung der Südkamener Spange. Auch Anregungen der CDU gehen ein. Zum Beispiel nach Absicherung kommunaler Beteiligung bei weiteren Fahrplankonzeptionierungen und nach mehr Einsatz für Sicherheit und Sauberkeit der Haltepunkte.