Heeren-Werve. Es wird keine kurzfristige Entscheidung der Bezirksregierung über eine Müllumladung in Werve geben. Statt dessen sollen in neuen Gesprächen künftige Nutzungen im Eingangsbereich der Inertstoffdeponie und Grenzen solcher Nutzungen festgelegt werden.
Gesamtplanung wird nun zum Thema
Das ist das Ergebnis eines Behördentermins, zu dem sich jetzt im Kamener Rathaus Verwaltungsvertreter mit Vertretern von Bezirksregierung und Kreis trafen. Weil es sich um ein reines Behördengespräch handelte, war die Kreis-Gesellschaft für Wertstoffaufbereitung GWA nicht direkt vertreten, wohl aber für den Kreis Umweltdezernent Dr. Detlef Timpe.
Man habe sich darauf verständigt, nun nicht auf eine kurzfristige Entscheidung der Bezirksregierung im Streit um eine provisorische Müllumladung zu drängen, so Bürgermeister Hermann Hupe. Einbezogen werde, dass es auch Ankündigungen der GWA gebe, insgesamt neue Pläne für die Nutzung der Flächen dort inklusive des bisherigen BBKU-Geländes zu entwickeln. Daher werde man nun Gespräche über ein solches Gesamtpaket führen über den aktuellen Streitfall und das vorliegende Gutachten hinaus. Die GWA hatte bereis öffentlich gemacht, dass sie an diesem Standort auch Holz- und Metallverwertung neu organisieren möchte.
Die Bezirksregierung werde jetzt vor einer Entscheidung die Ergebnisse dieser Gespräche abwarten, so Hupe. Der Bürgermeister hatte zuvor bereits gefordert es müsse geklärt werden, was Flächenplanung und Zusagen gegenüber Bürgern überhaupt für den Standort zulassen.
Hupe kündigte gestern an, die Stadt werde den weiteren Klärungsprozess mit hoher Transparenz gestalten. Die Informationspolitik der GWA im Vorfeld der bisherigen Planungen war von vielen Seiten kritisiert worden. Hupe: Wir wollen jetzt vorwärts, und nicht mehr rückwärts gewandt agieren.
Stadt will transparenten Prozess für die Bürger
Dazu will die Stadt alle Beteiligten einbinden, also neben der örtlichen Politik auch die Werver Bürgerinitiative. Hupe machte im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich, die jetzt für eine weitere Klärung gewonnene Zeit bedeute nicht, dass die GWA nun keinerlei Aktivitäten an diesem Standort mehr entwickeln dürften. Die Frage sei, ob es gelinge einen Konsens zu finden, der auch die Interessen der Anwohner berücksichtigt.