Ausbau startet im Herbst

Kamen. Heiß ersehnt war die Nachricht vom Landesministerium. Als sie gestern Morgen kam, wollte sich die Freude nicht so recht einstellen bei der Vorsitzenden der Familienbande, Tanja Brückel. „Es war so viel zu tun in letzter Zeit“, sagt sie. Was lange ungewiss war, ist nun offiziell: Sobald der NRW-Landeshaushalt verabschiedet ist, fließen die Fördergelder für das innovative Vorzeigeprojekt:, 800 000 Euro vom Städtebauministerium, 300 000 Euro vom Familienministerium, weitere Gelder aus dem Programm „Stadt macht Platz“. Insgesamt geht es um eine Summe von rund 2 Mio. Euro.

Die Mittelzusage erhielt Tanja Brückel gestern telefonisch von einem Mitglied des Beirats, der sich mit der Vergabe von Fördermitteln befasst. „Wir haben alle notwendigen Auflagen erfüllt“, so Brückel. In der kommenden Woche stünden noch sogenannte Einplanungsgespräche bei der Bezirksregierung an. Aber die seien Formsache, auch hier habe man bereits grünes Licht signalisiert. Ist der Haushalt des Landes NRW erst verabschiedet, gebe es den rechtsverbindlichen Bescheid. „Baubeginn“, schätzt Brückel, „ist dann im Herbst.“

Mit dem Geld wird das Netzwerk die Räume in seinem Haus sowie in einem zu errichtenden Neubau an der Bahnhofstraße behindertengerecht ausbauen (wir berichteten darüber). Geplant ist ein Zentrum, das jungen Familien in jeder Lebenslage Hilfe bietet, von einer Hebammenbegleitung für junge Mütter über Selbsthilfen bis hin zur Kinderbetreuung. Im Moment finden alle Angebote, wie z.B. ein Familiencafé, im zweiten Stock eines Altbaus statt.

Ein weiteres ambitioniertes Vorhaben der Familienbande: „Wir wollen den Landesverband der Mütterzentren hierher holen“, so Brückel. Der habe seine Geschäftsstelle bisher in Dortmund. Der Landesverband dient als Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle, sowie als Fort- und Weiterbildungseinrichtung für Mütterzentren, die selbst organisierte, offene Treffpunkte für Familien sind. „Wenn das gelingt“, so Brückel, „wäre das ein weiteres tolles Angebot.“ Die Chancen stünden gut.

Und die Begeisterung über die Zusage der Landesmittel, da ist sich die Vorsitzende sicher, werde sich ebenfalls bald breit machen.