Kamen. Nicht erst Fukushima hat die Welt verändert, für viele hat das schon heute vor 25 Jahren Tschernobyl getan. Seit Jahresbeginn arbeitet ein Trägerkreis an Vorbereitungen zum Jahrestag. Aktionen beginnen heute mit dem Entzünden von 800 Kerzen auf dem Kamener Marktplatz.
Seit der Katastrophe von Tschernobyl vor genau 25 Jahren gebe es nicht nur in der ev. Kirche viele Initiativen. Eine davon sei die Unterstützung der Kirchengemeinde Methler für Kostenewitschi. Klar sei daher, dass diese Gemeinde und der Kirchenkreis mitarbeiten wollten, als die Idee entstand, die bundesweit gezeigte Wanderausstellung zu Tschernobyl nach Kamen zu holen. Wie berichtet wird sie am 30. April im SportCentrum Kaiserau eröffnet.
Auch Thorsten Neudenberger verweist für die Diakonie darauf, dass viele Menschen den Schrecken von Tschernobyl nicht vergessen hätten, zu dem neuer Schrecken in Japan getreten sei. Die Caritas unterstütze seit Jahren die Tschernobyl-Hilfe.
Dafür engagiert sich auch die AWO seit langem. Auch für sie hat der Kampf gegen die Folgen von Tschernobyl nicht mit dem Ausstellungsprojekt begonnen. Die Mahnwache heute ab 19 Uhr auf dem Alten Markt ist nur eine der AWO-Aktionen zum Jahrestag. 800 Kerzen hat sich die AWO dafür von einem Sponsor zur Verfügung stellen lassen. Sie sollen am Abend gegen 20 Uhr entzündet werden.
Die Ausstellung selbst findet vom 30. April bis zum 6. Mai Platz im SportCentrum Kaiserau. Dessen Geschäftsführer Carsten Jaksch-Nink betont, der Fußball- und Leichtathletikverband als Träge des Centrums sehe sich über den reinen Sportbetrieb hinaus gefordert. Dass schon jetzt 466 Anmeldungen vorliegen für Besuche von Schülern belege, wie groß das Interesse daran sei.
Engagiert dafür, dass die Ausstellung nach Kamen kommt hat sich nicht zuletzt Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek (SPD). Er betont, es gehe hier nicht nur um einen Rückblick: Viele Menschen leben heute noch mit den Folgen von Tschernobyl, viele Generationen noch werden davon betroffen sein.