Kamen. An der Lünener Straße werden Grenzwerte durch Stickstoffdioxid-Belastung (NO2) überschritten. Die Belastung durch Feinstäube (PM10) ist zumindest grenzwertig. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das gestern im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt wurde.
Das Gutachten zur Überprüfung der Luftqualität an drei potenziell stark belasteten Standorten in Kamen war vom Büro simuPlan in Dorsten im Auftrag der Stadt durchgeführt worden.
Das Ergebnis: An der Unnaer Straße können Grenzwertüberschreitungen für NO2 und für PM10 ausgeschlossen werden. Im Bereich Nordring/A2 wurden abgesehen von einem Gebäude ebenfalls keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt.
Anders am Standort Lünener Straße: Hier wurde an sieben von zehn rechnerischen Messpunkten eine Grenzwertüberschreitung des NO2-Jahresmittelwertes (40 µg/m3). Der Höchstwert lag bei 46,6. Eingeschränkte Durchlüftungsmöglichkeiten werden hier als Hauptursache genannt. Rechnerisch ergaben sich an der Lüner Höhe zwar keine Überschreitungen der Grenzwerte bei Feinstäuben, die Überschreitungshäufigkeit eines Feinstaub-Tagesmittelwertes von 50µg/m3 wird jedoch nur knapp eingehalten. Sowohl für die Lünener Straße wie auch für den Nordring empfehlen die Gutachter, die errechneten Ergebnisse durch Passivsammler-Messungen zu verifizieren.
Passivsammler sollen Ergebnisse verifizieren
Diese Sammler will die Stadt nach Angaben von Rainer Brüggemann auch aufstellen. Nach Erfahrungen von derartigen Messungen in der Bahnhofstraße ist mit genauen Ergebnissen aber erst in circa einem Jahr zu rechnen, bat Brüggemann um Verständnis. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass sich die Belastung an der Lünener Straße künftig reduzieren: Eine Geschwindigkeitsreduzierung in der Nacht wird sicherlich Effekte haben. Auch die geänderte Ampelphase an der Kreuzung Westring/Hochstraße/Lünener Straße wird für flüssigere Verkehrsabläufe und damit weniger Schadstoffemission sorgen. Dazu will die Stadt weiter an überregionalen Lösungen arbeiten, die LKW-Verkehre von der Lünener Straße fern zu halten.