Kamen. Das mediterrane Flair der Kamener Außengastronomie begeistert IHK-Handelsexperte Ulf Wollrath. Ohnehin brachte das IHK-Wirtschaftsgespräch der Stadt viel Lob. Und auch Bürgermeister Hermann Hupe gibt sich zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Stadt vorsichtig optimistisch.
Wollrath stattete Kamens Innenstadt eigens vor dem Wirtschaftsgespräch einen persönlichen Besuch ab. Kamen habe ja vor Jahren schon ein Facelifting für die Innenstadt realisiert. Nun aber zögen auch Immobilienbesitzer nach und investierten kräftig, verweist er auf den neuen dm-Standort oder das Cafegebäude Markstraße/Weststraße. Nun komme der erhoffte Nachzugseffekt, schildert der IHK-Geschäftsführer.
Auch bei den Wirtschaftszahlen steht Kamen nicht schlecht da, bei der Kaufkraftbindung sogar an der Spitze im IHK-Bezirk. Allerdings: Dass 43,8 Prozent über die Kaufkraft der Stadteinwohner hinaus hier ausgegeben werden, komme überwiegend Karree und Zollpost zu Gute.
Doch auch in der Fußgängerzone gehe es aufwärts. Ein deutliches Plus bei den Investitionen und Verbesserungen auf dem Ausbildungsmarkt sieht auch der Kamener Unternehmer Frank Murmann, Mitglied der Vollversammlung der IHK. Gerade der Einzelhandel trage zu diesem Ergebnis bei. Er hoffe auf einen nachhaltigen Aufschwung, der solche Trends weiter fördere.
Zu den ambitionierten Ausbildern in der Stadt zählt auch die Firma Brumberg, diesmal Gastgeber des IHK-Wirtschaftsgespräches. 55 Arbeitsplätze, darunter 12 Ausbildungsplätze, biete das Unternehmen, so Matthias Brumberg. Nicht immer aber sei es leicht, geeignete Auszubildende zu finden. Eine hohe Zahl der Bewerber sei ungeeignet, oft fehle es an einfachen Grundkenntnissen. Viele folgten nicht einmal der Einladung zum Bewerbungsgespräch, bestätigt Friedrich-Wilhelm Brumberg. Andererseits gebe es sehr qualifizierte junge Kamener, die ihre Ausbildung mit Bestnoten beendeten.
Das Unternehmen selbst habe den Konjunktureinbruch der Vorjahre wenig gespürt, weil innovative Trends zum Beispiel bei der Unterhaltungselektronik für Nachfrage sorgten. So habe man den Betrieb ausbauen können. Sorgen macht Friedrich-Wilhelm Brumberg, ob das Parkangebot in der City in gleicher Weise fortbestehen werde. Komme es zur Schließung des Parkhauses Kämerstraße wegen der bekannten Substanzschwäche, müsse umgehend für Ersatz gesorgt werden. Insgesamt zeigt sich die Geschäftsführung ausgesprochen zufrieden mit dem Standort in Kamen. Geplante Neueröffnungen machten Mut, von einer Hertiebelebung könne weitere Signalwirkung ausgehen.
Für die gibt es zwar Hoffnungszeichen, aber keinen Zeitplan, warnt Bürgermeister Hermann Hupe. Dies liege bei allem Moderationseinsatz nicht in der Hand der Stadt. Parkhausneuplanungen hingen ab von der Prüfung der angedachten Parkraumbewirtschaftung. Das Prüfergebnis soll im Juni vorgelegt werden.