Prüfungsfrist verlängert

Kamen. Bis zum Ende des Jahres 2023 werden Bürger in Kamen maximal Zeit haben, die Dichtheitsprüfung privater Hauskanäle zu vollziehen. Das beschloss gestern der Hauptausschuss vorbehaltlich der zu erwartenden Zustimmung des Rates.

Für Jörg Mösgen, Leiter des Eigenbetriebes Stadtentwässerung und Stadtkämmerer geht es bei diesem Beschluss darum, eine bürgerfreundliche Regelung zu finden. Es gebe immer noch Unklarheiten zur technischen Ausführung, so Mösgen. Zudem gelte auch für die Stadt selbst als Gebäudeeigentümer, dass die finanziellen Folgen bei nachgewiesenen Sanierungserfordernissen gestemmt werden müssen.

Allerdings gibt es keinen generellen Aufschub bis 2023. Wo immer die Stadt Handlungsbedarf sieht, kann sie auch vorher bereits Dichtheitsprüfungen anordnen. Insbesondere sollen überall dort, wo die Stadt Kanäle in Wohngebieten saniert, auch die privaten Anschlüsse parallel kontrolliert und notfalls saniert werden.

Im Hauptausschuss fand der Vorschlag für eine entsprechend geänderte Entwässerungssatzung breite Zustimmung. SPD und CDU sprachen sich für eine derart bürgerfreundliche Lösung aus. Für die FDP betonte Heike Schaumann, sie sei sehr froh über diesen bürgerfreundlichen Weg. Die Grünen dagegen lehnen die Fristverlängerung ab. Aufspürung und Behebung von Undichtigkeiten werden zu Lasten der Umwelt aufgeschoben, kritisierte Klaus-Bernhard Kühnapfel. Für die Linke enthielt sich Klaus-Dieter Grosch.

Die Stadtverwaltung sagt zu, Kanalbaumaßnahmen mit vorzeitiger Verpflichtung zu Dichtheitsprüfungen privater Anschlüsse rechtzeitig festzulegen und die Bürger früh zu informieren.