Kamen. Bei der Neuorganisation der Beratungsstrukturen für Wohnen, Pflege und psychosoziale Beratung soll der Standort Kamen zentraler Anlaufpunkt für den Mittelkreis werden.
Die Bündelung der Angebote in einem Pflegestützpunkt im neuen Severinshaus am Hellmig-Krankenhaus hat aus Sicht der Kreisverwaltung Unna richtungweisenden Charakter.
In einer Vorlage für die Beratungen im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Familie am Montag kommender Woche wird dies deutlich gemacht. Dort heißt es: Im Mittelkreis besteht bereits jetzt die Möglichkeit, eine Neuorganisation einzuleiten, indem der kommunale Pflegestützpunkt in der Trägerschaft der Verbraucherzenrale NRW und die Wohnberatung in der Trägerschaft des Vereins Neues Wohnen im Alter im neuen Ärztehaus räumlich zusammengefasst werden. Und weiter: Dieser Teilzusammenschluss von Beratungsangeboten kann somit erprobt werden und wäre Weg weisend für die Angebote im Nord- und Südkreis. Zudem sei zu überlegen, ob in diesem Stützpunkt nicht auch Aufgaben der Behindertenberatung mit angeboten werden könnten.
CDU gegen Kreis als neuer Träger
Widerspruch lösen schon im Vorfeld der politischen Beratung Pläne der Kreisverwaltung aus, die Trägerschaft für die im Ärztehaus konzentrierten Beratungsangebote auf den Kreis zu verlagern, der hier durch stärkeren Einfluss auch auf Personalsteuerung und Aufgabenerfüllung sicher stellen will. Die CDU-Fraktion unterstützt zwar die Zusammenführung der Angebote, lehnt es aber ab, der Verbraucherzentrale und dem Verein Neues Wohnen im Alter die Verantwortung für die Beratung zu entziehen.
Eine Kreisträgerschaft, so heißt es in der Vorlage weiter, könne jedoch nur zum Tragen kommen, wenn sich die damit verbundenen finanziellen Rahmenbedingungen für den Kreishaushalt positiv darstellen lassen. Ferner müsse sichergestellt sein, dass das derzeit eingesetzte Personal des Pflegestützpunktes ein Dienstherrenwechsel zum Kreis vollzieht.
Hintergrund für die Neustrukturierung der Pflegeberatung sind die Vorschläge eines externen Gutachters, der im Rahmen der Haushaltskonsolidierung auch die über den Kreishaushalt finanzierten Beratungsangebote unter die Lupe genommen hatte. In dem Gutachten wird festgehalten, dass sich durch multifunktional einsetzbares Personal am Pflegestützpunkt Kamen der Stellenbedarf reduzieren lässt. Derzeit stehen in Kamen für Wohnberatung (1), Pflegeberatung (2,75) und Psychosoziale Beratung (0,5) insgesamt 4,25 Stellen zur Verfügung.
Bezüglich der Wohnraumberatung will die Kreisverwaltung das bisherige Angebot ohne personelle Abstriche weiterführen. Auch am Umfang der Beratungsangebote insgesamt solle vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung unter allen Umständen ohne Abstriche festgehalten werden.