Kamen. Die Stadt will auf der Hochstraße einen Kreisel bauen lassen. Der soll im bisherigen Einmündungsbereich von Henry-Everling-Straße und Unnaer Straße auf die B233 sämtliche Probleme lösen. Bessere Gewerbeanbindung und Ausschluss von Lkw aus Südkamener Wohnbereich sollen schon 2013 möglich sein.
Die Lösung hat im Rathaus so begeistert, dass die Verwaltung sie innerhalb einer Woche von der Idee zum Ausschussbeschluss vorangetrieben hat. Erdacht hat sich das Ganze das Planer-Team mit Dr. Uwe Liedtke an der Spitze. Der hat den Bürgermeister und den Beigeordneten Reiner Brüggemann überzeugt.
Idee entstand erst vor einer Woche
Anstoß bot der Lärmaktionsplan, der gestern den Fachausschuss des Rates beschäftigte. Seit langem klagen Anwohner der Unnaer Straße, die als Auffahrt zur Bundesstraße dient, über die Verkehrsbelastung. Zwar seien kleinere Steuerungsmaßnahmen möglich, so Uwe Liedtke, Belastungen klar unter Grenzwerte zu drücken gelinge damit nicht. Schwerlastverkehr sei dafür vor allem verantwortlich und der könnte mit dem Bau der Südkamener Spange noch zunehmen.
Ein Kreisverkehr würde ermöglichen, dass die Everling-Straße Zu- und Abfahrt für die B233 in beiden Richtungen werden könnte. Die Unnaer Straße könnte mit Rücksicht auf die Wohnumgebung für den Schwerlastverkehr gesperrt werden. Zugleich erhielten die Gewerbeflächen an der Henry-Everling-Straße eine kürzere und einfachere Anbindung an Bundesstraße und Autobahn.
Ein zweispuriger Kreisel könnte die Verkehrslast aufnehmen, ist Uwe Liedtke überzeugt. 40 000 Fahrzeuge am Tag seien möglich, etwa 32 000 dort heute Realität. Argumente gegen eine Kreisellösung am Schattweg zögen hier nicht, weil über Zufahrt und Abfahrt deutlich weniger Verkehrsanteile rollen, als bei der Karreekreuzung. Billig werde eine solche Lösung nicht, weiß Liedtke. Mit etwa 500 000 Euro müsste man rechnen. Da aber ohnehin eine aufwändige Sanierung der Hochstraße durch das Land für 2013 angedacht sei, könnte man Sanierungskosten gegenrechnen. Platz genug für den Kreisel sei vorhanden und in Würzburg habe man Vergleichbares auch schon realisiert. Dem Landesbetrieb hat die Verwaltung die Idee schon vorgestellt. Dort gebe es zwar Skepsis, aber auch Bereitschaft zu weiteren Gesprächen.
Der Fachausschuss des Rates bewertete die Idee gestern positiv. In der Folgewoche soll der Rat das Vorhaben aufnehmen in den Lärmaktionsplan. Kommt es zu einer Realisierung, würde ein weiterer Kreisel zur Anbindung der Everling- an die Heerener Straße Thema.