Kamen. Der benachbarte Einzelhandel registriert hoffnungsvoll jede Spur von Leben im verlassenen Hertie-Haus. Mit gebotener Vorsicht teilt die Stadtspitze solche Hoffnung. Die erhoffte Neubewertung des Gebäudes sei erfolgt, seitdem gebe es reges Interesse von Projektentwicklern und Kaufinteressenten.
Handel wartet auf positive Nachricht
Auf eine positive Nachricht für die Innenstadt warten viele Einzelhändler in der Innenstadt. Die Chancen dafür haben sich offenbar gebessert. Die Stadt hatte seit Monaten erklärt, es gebe Interessenten, aber keinen marktfähigen preis. Gerüchteweise hatten die insolventen Altinvestoren 7,5 Millionen Euro aufgerufen, offenkundig unrealistisch angesichts des Investitionsbedarfes in dem Gebäude.
Inzwischen aber, so Bürgermeiste Hermann Hupe im Gespräch mit unserer Zeitung, gebe es auf Verkäuferseite neuen Spielraum. das Interesse sei seitdem deutlich gestiegen. Hupe: Es gibt sehr viel Bewegung. Mehrere Projektentwickler zeigten aktuell Interesse, zumindest teilweise mit klaren Kaufabsichten und konkreten Nutzungskonzepten hinterlegt. Auch ein Kamener Modell sei darunter.
Die Stadt aber sei weiterhin nur Moderator, habe auf endgültige Entscheidungen keinen Einfluss. Hupe warnt: Selbst wenn es eine Einigung gebe werde es Monate dauern, bis das Gebäude tatsächlich neue Nutzung erfahre.
Schon äußerlich ist erkennbar, dass die Monate des Leerstandes dem Objekt nicht gut getan haben. Rostspuren zieren Fensterrahmen. Die erneuerungsbedürftigen technischen Installationen zum Beispiel für den Brandschutz hatten schon das Intermezzo einer Nutzung durch einen Billigmarkt beendet.
Hertie selbst schloss vor zwei Jahren ebenfalls im August nach Monaten bangen Wartens, örtlicher Solidarität und angeblich ordentlicher Umsätze endgültig seine Tore.