„Eltern müssen Vorbild sein“

Kamen. Stolz geht Eric mit seinem neuen, blauen Tornister auf dem Rücken, über den Bürgersteig. Aufmerksam hört er dabei auf die Stimme seines Papas, der weniger Meter hinter ihm geht: „Denk daran, dass du immer rechts gehst und dich gut umsiehst, bevor du die Straße überquerst, so wie ich es dir beigebracht habe,“ sagt Christian Eickmann.

Seit rund einem dreiviertel Jahr üben Yvonne und Christian Eickmann, gemeinsam mit Sohn Eric, den neuen Schulweg. „Bevor er nach den Sommerferien in die Schule kommt, soll er seinen Schulweg gut kennen und wissen, wie er sich verhalten muss,“ sagt Mutter Yvonne Eickmann.

Das würde sich Udo Roggenbock, Polizei Bezirksbeamter für den Bereich Kamen Nord-West, von allen Eltern wünschen: „Besonders in der ersten Zeit ist es wichtig, dass die Eltern ihre Kinder auf dem Schulweg begleiten um ihnen Sicherheit zu geben.“

Eltern sollten dabei besonders darauf achten, dass sie einen sicheren Schulweg für ihre Kinder wählen. Roggenbock: „Man sollte lieber einen Umweg in Kauf nehmen, als das Kind an viel befahrenen Kreuzungen über die Straße gehen zu lassen. Auch Einmündungen sollten vermieden werden“

Das haben auch Eriks Eltern beherzigt: „Wir achten darauf , dass Erik die Straße an einer Stelle überquert, wo eine Fußgängerampel ist. Außerdem soll er nicht durch den Park laufen, da es dort im Winter morgens sehr dunkel ist,“ sagt Christian Eickmann.

Für Kinder kann das überqueren einer Straße schon zur Gefahr werden, da sie die Geschwindigkeit der Autos nicht so gut einschätzen können, wie Erwachsene. „Daher ist ein Schulwegtraining für die Kinder sehr wichtig,“ sagt Polizist Roggenbock.

Anfangs ging Familie Eickmann erstmal gemeinsam den Schulweg ab, damit Eric die Strecke kennen lernte. Dann brachten sie ihm bei, wie man sich im Straßenverkehr verhalten muss.

„Wichtig ist aber auch, dass Eric sich nicht von seinem Weg ablenken lässt. Falls ein anders Kind woanders her oder zurück geht, soll Eric weiter seinem gewohnten Schulweg folgen, sagt Christian Eickmann. – Und Erik gefällt es: „Ich fühle mich gut vorbereitet für meinen neuen Schulweg.“

Da das aber nicht bei allen Kindern der Fall ist, veranstaltet das Kommissariat für Vorbeugung in den ersten Klassen jährlich ein Training, bei dem die Kinder lernen, wie sie sicher zur Schule kommen.

„Aber nicht nur die Kleinen müssen sich an die Regeln halten, auch die Erwachsenen“, sagt Udo Roggenbock. „Wenn vor einer Schule Parkverbotsschilder stehen, wurden sie zum Schutz der Kinder aufgestellt. Auch wenn Eltern nur schnell ihr Kind aussteigen lassen wollen, dürfen sie dort nicht Parken.“

Wichtig ist, dass die Eltern ihren Kindern immer ein gutes Vorbild sind. „Ich habe schon öfter beobachtet, dass Eltern ihre Kinder morgens einfach über die Straße schleifen. Die Ausrede ist in den meisten Fällen Zeitmangel. Das darf aber nicht sein,“ sagt Roggenbock.

Eltern, die sich um einen ausreichenden Versicherungsschutz ihrer Kinder sorgen können beruhigt sein. Die Schüler allgemein bildender Schulen sind in den Pausen, während des Unterrichts, bei sonstigen schulischen Veranstaltungen und auch auf dem Schulweg unfallversichert.