Kamen. Hoffnung für das Hertie-Haus: Einem Kaufinteressenten wird ab sofort eine Exklusivitätsfrist eingeräumt, um seine Projektpläne ohne Konkurrenz abschließend prüfen und eine Entscheidung treffen zu können. Die könnte, muss aber nicht auf eine notarielle Vereinbarung innerhalb weniger Wochen hinaus laufen.
Bürgermeister Hermann Hupe informierte auf Nachfrage der SPD-Fraktionsvorsitzenden Marion Dyduch gestern den Wirtschaftsausschuss des Rates über den Sachstand. Kamen gehöre innerhalb der noch fast 30 zum Verkauf stehenden ehemaligen Hertieimmobilien, zu denen, die lebhafte Bieterverfahren erleben. Preislich lägen die Gebote unter früher genannten Einstiegspreisen, seit die Gläubiger Neubewertungen der Objekte durchgesetzt haben. Partner dabei sei nicht mehr Dawney Day selbst, so Hupe.
Außenfassade von Schmiererei befreit
Beobachter hatten auch gehofft, eine schnelle Reinigung der Außenfassade von jüngsten Schmierereien sei schon ein Hinweis auf neue Eigentümer. Hier aber hatte lediglich auf Initiative der Stadt die Hausverwaltung reagiert.
Der Bieter aber, dem nun eine Prüffrist von vier bis sechs Wochen eingeräumt wurde, gilt durchaus als potent und sein Konzept als aussichtsreich. Innerhalb der gesetzten Frist darf nur er das Gebäude intensiv prüfen und mit Partnern begehen.
Speziell sind innerhalb der vereinbarten Zeitspanne keine Zuschläge an Dritte möglich.
Die Stadtverwaltung selbst macht keine Angaben zur Person des Investors oder zu dessen konkreten Plänen. Erwartet wird, dass es einen Hauptnutzer in dem Gebäude geben könne und zusätzliche ergänzende Shops.
Die Stadt hat mit dem von dem Projektentwickler beauftragten Architekten schon Gespräche über das konkrete Vorhaben geführt. Es werde intern alles getan, um im Fall einer Entscheidung erforderliche Bescheide schnell erteilen zu können.
Stadt vorbereitet auf Verkaufsfall
Für mich zählt die Anglerweisheit, schrei immer erst Hering, wenn du ihn hast, warnt der Bürgermeister vor verfrühter Freude. Hupe stellt klar, dass noch keine Entscheidungen gefallen seien. Es gibt keinen Kaufvertrag. Erst wenn unter einem solchen Vertrag die Tinte trocken sei, sei auch für ihn selbst der lange Weg zu einer solchen Entscheidung zu Ende. Allerdings gebe es langsam sich entwickelnde Konzepte für Vermarktung und Sanierung. Der Investor selbst betreibe die Inhalte nicht, sondern würde im Entscheidungsfall auf Handelsunternehmen setzen.
Nun gelte es abzuwarten, ob die gesetzte Frist mit einem Kaufvertrag abgeschlossen werde. Greife dieser Investor am Ende nicht zu, dann werde das Bieterverfahren wieder frei gegeben.
Jede Bewegung in dem leer stehenden Gebäude registrieren derweil vor allem Handelsunternehmen im Umfeld. Sie hoffen, dass die Zeit des Leerstandes des einstigen Citymagneten endlich endet.