Elternprotest stimmt Rat nicht um

Heeren-Werve. Im folgenden Schuljahr wird es endgültig keine Eingangsklasse in Werve geben und in den Folgejahren nicht zwei einzügige Schulstandorte in Heeren-Werve. Beides beschloss trotz Elternprotestes die SPD-Fraktion fast gegen den gesamten Rest des Rates.

Zuvor hatte der Bürgermeister die Rats-Spielregeln weit ausgelegt, um Eltern und Kindern Platz für Protest und Stellungnahme zu geben. Die Fragestunde wurde vorgezogen, Protesttransparente zugelassen. Christian Frigelj kleidete als Elternsprecher in eine Frage eine umfassende Stellungnahme.

Auch CDU forderte neue Anmelderunde

Er wiederholte die zuvor per offenem Brief verbreitete Kritik und forderte eine Wiederholung der Anmelderunde für die Astrid-Lindgren-Schule.

Dafür gab es am Ende keine Mehrheit, obwohl sich CDU, FDP und Teile der Grünen der Forderung anschlossen. Eine neue Anmelderunde nur für Heeren-Werve sei ohnehin nicht möglich, die verwaltungsrechtliche Zulassung eins entsprechenden Ratsbeschlusses zumindest fraglich, hatte die Verwaltung argumentiert. Die Entscheidung sei von Schulleitung in Abstimmung mit Schulverwaltung und Schulträger getroffen worden, erinnerte Reiner Brüggemann. Er zeigte sich verärgert über die Diktion der Kritik. Die Stadt habe in großer Transparenz auf die Probleme der demografischen Entwicklung verwiesen. Er stellte klar: „Geschlossen wird hier und heute nichts.“

Sollte Landespolitik den Weg zu kleineren Klassen aufmachen, dann werde es den Schulstandort in Werve noch geben und die Möglichkeit, das dort umzusetzen. Brüggemann: „Wir nehmen keinen Schulraum vom Netz.“ Die Festsetzung, bei nur zwei Zügen diese Klassen an der Stammschule zu bilden, folge pädagogischen Argumenten. Geld habe in der Debatte nie im Vordergrund gestanden.

Aus 53 Kindern im Stadtteil ließen sich nicht an beiden Standorten gleich große Klassen bilden, betonte für die SPD Joachim Eckardt. Er wies jeden Vorwurf des Wortbruchs zurück. Die SPD stehe zu gemachten Zusagen und halte sie auch ein.

CDU und FDP kritisierten, in Südkamen werde anders verfahren als in Heeren-Werve. Dass eine Schule dieses Verbundes eine Bekenntnisschule sei, reiche als Begründung nicht. Die Grünen zeigten sich „zerrissen“, so Alexandra Möller. Sie stimmten am Ende unterschiedlich ab. Klaus-Dieter Grosch (Linke/GAL) enthielt sich.