Mit blauem Auge davon gekommen

Methler. „Trotz aller Mechanisierung arbeiten wir Landwirte immer noch in und mit der Natur“ rief der Vorsitzende des Landwirtschaftsverbands, Hans Heinrich Wortmann, sich und allen Anwesenden am Samstag ins Bewusstsein. Beim Erntedankfest im Bürgerhaus feierten die Landwirte aus Methler, Westick und Wasserkurl ihre überdurchschnittlichen Ernteerträge.

700 Preise bei der großen Tombola

Trotz des trockenen Frühjahrs und des verregneten Augusts sind die Kamener Bauern „mit dem blauen Auge davon gekommen“, wie Wortmann zu umschreiben weiß. Die Wetterbedingungen seien zwar nicht optimal gewesen, doch der Lehmboden auf dem sie säten dagegen sehr. Denn dieser habe das Wasser gut halten können. „Außerdem hat jeder, der seine Hausaufgaben gemacht hat auch gute Erträge erzielt“, erklärt Wortmann scherzhaft die jahrelange Erfahrung der Landwirte.

Dennoch ist den Bauern klar, dass die Erfolge ihrer Ernten nicht allein in ihrer Hand liegen. Neben ihrer Berufserfahrung und dem fachlichen Know-How sind es vor allem unbeeinflussbare Kräfte, die über gutes Gelingen entscheiden. Pastor Jochen Voigt berief sich auf den göttlichen Beistand. „Wer sich auf Gott verlässt, der wird wachsen“, sagte er am Samstag.

Auch Bürgermeister Hermann Hupe fand die richtigen Worte, um für die ertragreiche Ernte zu danken: „Wir müssen weiterhin Respekt vor dem Boden, der Schöpfung und der Natur haben“. Auch Wortmann selbst weiß: „Der Boden ist unser höchstes Gut“.

Nach einer anstrengenden Saison und in Mitten der letzten Erntetage gönnten sich die Landwirte daher ein entspanntes Fest, das auch Alltagssorgen vergessen lassen sollte. Da die beste Art der Entspannung Humor ist, mussten beim zweiten Teil des Abends allein die Lachmuskeln angestrengt werden. Vier Landfrauen führten unter der Regie von Elsa Wilke das Theaterstück „Heiraten kommt nicht in die Tüte“ auf. Es erzählte die Geschichte von einer völlig überforderten und unkonzentrierten Hausfrau namens „Mausi“, die es nicht einmal schaffte ihrem hart arbeitenden Mann pünktlich nach Dienstschluss eine warme Mahlzeit zu bereiten. Außer mit blonder Wallemähne gut auszusehen, schien „Mausi“ nicht viel drauf zu haben.

Ihr gutmütiger Ehemann versuchte stets sich über das Durcheinander nicht aufzuregen. Entspannt nahm er „Mausis“ Tollpatschigkeit hin, seinem besten Freund aber riet er, niemals zu heiraten. Das Publikum amüsierte sich über das Laienschauspiel der Landfrauen und belohnte es mit großem Applaus.

Für zusätzlichen Spaß und eine volle Tanzfläche sorgte außerdem Alleinunterhalter Hans. Bei einer Tombola mit rund 700 Preisen, die durch Spenden zusammengetragen worden sind, wechselte Vieles den Besitzer. Darunter auch stattliche Kürbisse, Kartoffeln und Pflanzen.