2 000 Kunden bewerten die GSW

Bergkamen. Die Strom- und Gaskunden der Gemeinschaftsstadtwerke sind treu. Über 90 Prozent von ihnen haben bisher noch keinen Anbieterwechsel in Betracht gezogen. Das sei im Vergleich zu den Großstädten ein sehr hoher Wert, betonte GSW-Geschäftsführer Robert Stams.

Das kommunale Unternehmen hat natürlich ein starkes Interesse daran, dass das auch so bleibt. Deshalb hat sie jetzt eine Befragung von insgesamt 2000 Kunden in Auftrag gegeben. Die soll unter anderem klären, ob diese Treue eher in einer großen Zufriedenheit der Kunden mit den Dienstleistungen des Unternehmens zusammenhängt oder möglicherweise mit einer eher konservativen Grundhaltung der Menschen in Kamen, Bergkamen und Bönen in Fragen der Energieversorgung. GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl vermutet, dass die Gemeinschaftsstadtwerke bei ihren Kunden ein sehr großes Vertrauen genießen.

Anders kann er es sich nicht erklären, dass sich „Drücker“ als GSW-Mitarbeiter ausgeben und auf Kundenfang gehen. So auch jüngst bei einem über 90-jährigen Ehepaar. Ihm habe man sogar versprochen, dass mit der sofortigen Barzahlung von 200 Euro die Stromrechnung bis zum Jahresende beglichen sei. Glück für die Betroffenen und auch für die GSW war, dass der Drücker ein Vertragsexemplar mit dem Namen eines großen Unternehmens zurückgelassen hatte. „An die Namen der Unternehmen kommen wir nur sehr selten heran“, so Baudrexel.

Bei der Umfrage unter den GSW-Kunden geht es aber nicht nur um die Zufriedenheit. Herausfinden möchte die GSW auch, ob die regionale Solidarität ein Grund für deren Treue ist und sie deshalb vom Wechsel zu einem vermeintlich billigeren Anbieter abhält. Zum Beispiel sind die GSW Betreiber der Frei- und Hallenbäder in Bergkamen, Kamen und Bönen (Ausnahme: Freibad Heil). Letztlich tragen die Kunden mit der Bezahlung der Strom- und Gasrechnung dazu bei, die Verluste dieser Einrichtungen auszugleichen.

Bei der Befragung geht es aber auch um Sponsoring-Aktivitäten der GSW, zum Beispiel bei der Reihe „Kamen Klassik“ oder beim bevorstehenden Lichtermarkt in Bergkamen. Baudrexl sieht den Antworten hier eher skeptisch entgegen. Ihm scheint es fast so, dass hier nach der Devise verfahren werden sollte: Tue Gutes und rede nicht darüber.

Apropos Vertrauen: Hier haben die GSW erheblich durch die Pleite des Billigbieters „Teldafax“ profitiert. Allerdings müssen sie durch dessen Insolvenz selbst Verluste einkalkulieren. Es stehen noch nicht ganz unerhebliche Forderungen an die Firma aus für die Nutzung des GSW-Leitungsnetzes.