Unna. Über 20 Jahre hat Jan Sikora (51) an der Zechenstraße geschafft. Zuletzt hieß sein Arbeitgeber Pampus. Davor hieß der Autozulieferer Rentrop, Hubbert und Wagner oder Faurecia. Im Mai vergangenen Jahres meldete Pampus dann Insolvenz an. 372 Mitarbeiter verloren ihren Job. Darunter auch eben Jan Sikora. Gestern versuchte der Metallbauer sein Glück auf einer Jobmesse in der Stadthalle.
Kooperation mit Arbeitsagentur
In Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit veranstaltete die Dortmunder Peag Transfer GmbH die Jobmesse, bei der Arbeitgeber und Arbeitnehmer direkt aufeinander trafen. Finanziert wurde die Messe mit Mitteln aus dem Europäischen Globalisierungsfonds (EGF). Im Juli 2011 hatte die Europäische Kommission dem Antrag auf Unterstützung für ehemalige Beschäftigte der Automobilzulieferer in NRW aus dem EGF zugestimmt. Dadurch bieten sich neue Perspektiven für insgesamt 778 Arbeitslose und Arbeitsuchende der Automotive-Branche in NRW, allein 554 davon stammen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg.
Ich suche natürlich etwas im Metallbereich, wenn es geht als Schweißer, so Sikora. 41 Jahre hat Volker Urbaniak bei dem Königsborner Autozulieferer gearbeitet. Obwohl der 62-Jährige auf die Rente zusteuert, schaute er sich auf der Messe um. Wenn ich den Leuten mein Alter verrate, ist es sowieso vorbei, sagt Urbaniak. Trotzdem nimmt er an den von Peag angebotenen Seminaren teil. Nur Zuhause rumzusitzen kann es ja auch nicht sein.
Heute formulieren die Firmen in ihren Stellenanzeigen nicht mehr Berufe, die sie brauchen, sondern sie beschreiben Tätigkeiten, für die sie Mitarbeiter suchen, sagt Monika Kotzur, Leiterin der Arbeitsagentur in Unna. Und da braucht es manchmal die ein oder andere zusätzliche Qualifikation. Dann kommt auch die Peag ins Spiel, die die Arbeitnehmer an die entsprechenden Qualifizierungsstellen vermittelt. Wir schauen, dass wir zusammen mit Peag in die selbe Richtung vermitteln, so die Leiterin der Unnaer Arbeitsagentur. Die hatte für gestern Morgen 250 Ex-Pampus- und 120 Ex-Wiederholt-Mitarbeiter eingeladen.