Kamen. Der Startschuss ist gefallen für ein Projekt, das es in NRW kein zweites Mal gibt: Gestern griffen viele Integrationspartner, allen voran die beiden Vorsitzenden der Familienbande, Tanja Brückel und Wiebke Bürgelt, zum Spaten, um in einer symbolischen Handlung den Baubeginn für das neue Familienzentrum an der Bahnhofstraße 46 einzuläuten.
Bürgelt erinnerte einmal mehr daran, dass es ein langer Weg war von der Idee bis zur Realisierung. Bürger machen Stadt (das ist der Titel des Landesprogramms, aus dem die Fördergelder in Höhe von über 1,1 Mio. Euro kommen, Anm. der Red.) dass das funktioniert, hat uns selber erstaunt, sagte Bürgelt. Und wie schwer es daher noch immer falle zu glauben, dass in zwei Wochen die Bagger anrollen, um den Weg frei zu machen für einen Anbau, der in sechs Metern Entfernung zum Altbau entsteht und auf gut 600 Quadratmetern Nutzfläche u.a. ein Generationencafé als Herzstück beherbergen wird.
Auch Bürgermeister Hermann Hupe lobte die Beispielhaftigkeit der Inititiative und machte deutlich: Hier wächst ein Projekt, das am Ende städtisches Eigentum ist.
Dass man bürgerschaftlich enger zusammenrücken wolle, kündigte Hans-Jürgen Wagner von der Lebenshilfe NRW an. Warmherzige Gemeinschaft und gemeinsames Gestalten diese Begriffe seien in Kamen keine politischen Floskeln, stellte er fest.
Was geschieht nun an der Bahnhofstraße? Das Team der Familienbande will mit dem Café im Neubau langfristig insbesondere für Senioren und Behinderte einen Ort der Begegnung schaffen. In der ersten Etage werden die Kursräume untergebracht, denn um das ganze Projekt auf finanziell sicheren Boden zu stellen, setzt die Familienbande auf das Kursangebot. Der Altbau beherbergt Kindertagesstätte mit insgesamt 20 Plätzen, darunter sechs für die Altersgruppe U3 und zwei integrative Plätze. Absolutes Novum im Kreis: Tagesmütter, die die Räumlichkeiten stationär nutzen werden. Die obere Etage des Altbaus wird von der Lebenshilfe genutzt, im Dachgeschoss entsteht eine Hebammenpraxis, so können Familien schon vor der Geburt betreut werden.