Kamen. Für die Umsetzung ihres Millionenprojektes zur Realisierung neuer Räume und Möglichkeiten mit Generationencafé und Kindertagesstätte hat die Familienbande Kamen schon einen Teil der dringend nötigen Muskelhypothek eingebracht.
Staub geschluckt haben sie, Tapeten abgekratzt, zwei Etagen komplett entkernt und das alles an vier Wochenenden: Für die Umsetzung ihres Millionenprojektes zur Realisierung neuer Räume und Möglichkeiten mit Generationencafé und Kindertagesstätte hat die Familienbande Kamen schon einen Teil der dringend nötigen Muskelhypothek eingebracht. Aber: Wir stoßen ein wenig an unsere Grenzen, sagt Vorsitzende Tanja Brückel.
Da alle sich ehrenamtlich engagieren, bleibt in der Regel nur das Wochenende zum stemmen und schaufeln. Da haben wir auch schon mal die ein oder andere Nacht durchgemacht, sagt Tanja Brückel. Komplett entkernt sind inzwischen die erste Etage und das Dachgeschoss, von den Umbauarbeiten noch nahezu unberührt ist die obere Etage des Altbaus, die von der Lebenshilfe genutzt wird.
Zunächst können die Mitglieder der Familienbande auch nicht viel mehr machen. Immer wieder müssen sie warten. Im August kam der sehnsüchtig erwartete Bewilligungsbescheid über 1,14 Millionen Euro des LWL, vor den Herbstferien wurde der erste Spatenstich zum Neubau gesetzt, jetzt wird es höchste Zeit, dass die Kindertagesstätte Form annimmt. Bis zum 31. Dezember. Das wird eng, befürchtet die Vorsitzende. Das wird klappen müssen, ist Beigeordneter Reiner Brüggemann zuversichtlich, dass die Vorgaben für die Fördermittel auf jeden Fall im vorgegebenen Zeitraum erfüllt werden können. Großes hat sich die Familienbande mit diesem Projekt vorgenommen, im Vorfeld viele Hürden erfolgreich übersprungen und steht jetzt bei der Umsetzung vor Problemen, die viele andere Häuslebauer ebenfalls quälen: Wir machen die Baubegleitung, wuseln uns durch Gesetzestexte, haben einen Blick auf die Ausschreibungen und bauen nebenbei noch ein bisschen um, erklärt Tanja Brückel den Alltag.
Nach wie vor bereitet ihnen auch die Finanzierung des Eigenanteils von 214 000 Euro Kopfzerbrechen: Zwar gibt es einen unabhängigen Stifter und die Lebenshilfe des Kreises bzw. des Landes NRW, die einen Teil übernehmen, aber eben nicht alles. Alles in allem ist es nicht einfach, auch wenn alle mit anpacken, aber wir schaffen das, sagt Tanja Brückel.