Kamen. Der Name klingt sperrig: Jugendamtselternbeirat. Doch das in der vergangenen Woche gegründete Gremium will vor allem eines: Transparenz schaffen und Eltern die Möglichkeit geben, Interessen auszutauschen und sich auf politischer Ebene einzubringen.
Dabei ginge es nicht darum, Belange aus einzelnen Kindertageseinrichtungen zu thematisieren, erklärt Gerd Peske vom städtischen Jugendamt. Der Beirat solle vielmehr die Interessen der Eltern von Kitas gegenüber den öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe vertreten.
Interessen vonEltern vertreten
Eltern erhalten die Möglichkeit, Wünsche und Empfehlungen zu allen Themen von Kindertageseinrichtungen zu geben. Ob es um Öffnungszeiten, Aufnahmekriterien oder pädagogische Konzepte geht. Es kämmen also Themen auf den Tisch, die für alle Kitas in der Stadt von grundsätzlicher Bedeutung seien, sagt Peske.
Was das sein kann? Da gibts, erläutert Peske, beispielsweise Eltern, die nicht in Ordnung finden, dass Kinder in ihrem letzten Kindergartenjahr von bestimmten Maßnahmen ausgeschlossen werden. Oder die wissen wollen, ob der Träger verpflichtet ist, Ersatz zu schaffen für eine seit mehreren Wochen kranke Erzieherin.
25 Väter und Mütter der Elternbeiräte aus 15 von insgesamt 17 Kamener Kitas kamen zur konstituierenden Sitzung. Aus ihren Reihen wählten sie Nadine Ruppach zu ihrer Vorsitzenden und Gülbahar Can zur Stellvertreterin. Einigkeit macht stark, sagt Peske, der der Meinung ist, dass ein solcher Beirat immer schon wünschenswert gewesen ist. Denn wenn der Elternbeirat einer einzelnen Einrichtung versuche, etwas für sich zu regeln, bringe das wenig. Die Elternvertretung aller Kitas indes könne etwas erreichen. Dabei kann der Jugendamtselternbeirat zwar mitreden, er hat aber keine Mitbestimmungsrechte. Die Entscheidungskompetenzen zu Fragen der Finanzierung, des Personals, der Konzeption oder Organisation sind den Trägern der Kitas vorbehalten.
Und was tut die Verwaltung für das neue Gremium? Wo immer Informations- oder Organisationsbedarf ist, wollen wir behilflich sein, erklärt Peske.