Kamen. Das neue System der Notfallpraxen habe sich gut etabliert, glaubt Martin Neubürger von der kassenärztlichen Vereinigung. Einräumen musste er allerdings vor der Stadtkonferenz, dass es weiterhin Probleme gibt mit der Erreichbarkeit der zentralen Telefonnummer.
Das neue System der Notfallpraxen habe sich gut etabliert, glaubt Martin Neubürger von der kassenärztlichen Vereinigung. Einräumen musste er allerdings vor der Stadtkonferenz, dass es weiterhin zumindest gelegentlich Probleme gibt mit der Erreichbarkeit der zentralen Telefonnummer.
Holperiger Start zum Auftakt
Zum Start des Systems sei dies ein großes Problem gewesen, jetzt gebe es an Samstagvormittagen immer wieder Engpässe trotz Ausweitung des Personals in der Telefonzentrale in Duisburg. Langfristig sei daran gedacht, eine europaweite Servicenummer für diesen Dienst zu nutzen, etwa die 116 oder 117.
Auch mit der Bezeichnung des Angebotes ist die kassenärztliche Vereinigung inzwischen unzufrieden. Der Hinweis auf Notdienst schaffe gelegentlich Irritationen. bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen, die umgehend behandelt werden müssen, bleibe der Ruf nach Notarzt oder Krankenwagen unter der 112 der einzige Weg. Die Notfallpraxen seien eigentlich ein Bereitschaftsdienst nach Schließung der regulären Arztpraxen.
Den Weg zum neuen System verteidigt Neubürger, auch wenn ihm Bürgermeister Hermann Hupe vorhält, dass man sich in Kamen anderes gewünscht habe, nämlich ein Angebot innerhalb der Stadtgrenzen. Neubürger glaubt, dass nur so der Arztberuf attraktiv genug bleibe auch in ländlichen Bereichen. In 90 Prozent der Fälle sei per Pkw die Praxis innerhalb von 20 Minuten zu erreichen. Nach Schließung auch der Notfallpraxen übernehmen die Ambulanzen der Krankenhäuser, erläutert er.
App soll alles leichter machen
Für Besitzer von Komfort-Mobiltelefonen soll der Service künftig einfacher erreichbar werden. Gearbeitet werde an einer sogenannten App, die automatisch die nächste Notfallpraxis nennt und sich dabei auf die Positionsbestimmung der Geräte stützt