Keine Müllumladung in…

Kamen. Die GWA legte am gestrigen Abend ein Planungskonzept für den Eingangsbereich der Heeren-Werver Deponie vor, das auf eine Müllumladung komplett verzichtet. Zugleich soll künftig vor Antragstellungen offen über Neuplanungen diskutiert werden.

Das alte Misstrauen war deutlich spürbar. Man müsse die Bürger verstehen angesichts ihrer Vergangenheitserfahrungen mit der Deponie, forderte Ortsvorsteherin Ulla Lungenhausen. Inhaltlich zeichnet sich ein Planungspaket ab, das durchaus Chancen haben könnte, breite Akzeptanz zu finden.

Klar sei, die GWA werde im Eingangsbereich der Deponie auch in Zukunft wirtschaftlich tätig sein, stellte Bürgermeister Hermann Hupe klar. Es gebe aber nun die Chance auf einen gemeinsam zu gehenden Weg. Für den ist die GWA laut Geschäftsführer Ulrich Husemann bereit, sowohl auf eine Müllumladung in Werve zu verzichten, als auch auf weitere bereits genehmigten Aktivitäten.

So will die Kreisgesellschaft die vorhandene Brechanlage modernisieren, auf eine genehmigte zweite, dann mobile, Brechanlage aber verzichten. Damit müsse auch eine angedachte Aufstockung des Lärmschutzwalles nicht erfolgen. Die GWA will die zu asphaltierende Fläche reduzieren und auch eine Tankstellenanlage nicht realisieren.

Sie will aber den Wertstoffhof deutlich modernisieren nach Vorbild des Bergkamener Wertstoffhofes. Sie hält fest an der Anlieferung und Verarbeitung von bis zu 75000 Tonnen Bauschutt jährlich und weiteren genehmigten Stoffmengen, darunter 4000 Tonnen Mischabfällen, weiteren 1500 Tonnen Glas und Gips, sowie 5000 Tonnen Strahlmitteln, Schlacke und Ofenausbruch.

Neu hinzukommen soll der Umschlag von etwa 1000 Tonnen Altmetall und 1000 Tonnen Altholz aus anderen Wertstoffhöfen. Außerdem sollen hier 7500 Tonnen Kesselsand aus Steinkohlenkraftwerken verarbeitet werden sowie 4000 Tonnen Straßenaufbruch. Mit etwa 27 Lkw-Bewegungen pro Werktag rechnet im Ergebnis der GWA-Geschäftsführer. Maximal sollen 103000 Tonnen Material pro Jahr bewältigt werden. In vollen Betriebsjahren der Deponie waren es mehr als 400000 Tonnen, im Vorjahr aber nur 78000.

Bei der von der SPD organisierten Informationsveranstaltung ergaben sich für Anwohner Fragen nach neuen Geruchsbelästigungen, Gefahren für das Grundwasser und der Zuverlässigkeit der Verkehrsbelastungsabschätzung.
Husemann stellte klar, dass es sich um ein noch nicht durch GWA- und städtische Gremien abschließend behandeltes Konzept handle, das für fünf Jahre Veränderungen ausschließe. Er betonte, nur wenn sich am Ende ein Projekt auf dieser Basis realisieren lasse, werde die GWA endgültig auf eine Müllumladung verzichten. Im Frühjahr sollen Entscheidungen dazu fallen.