Kamen. Die Winterwelt taut ab. Pünktlich um 22 Uhr ließ Thomas Hein gestern das Kühlaggregat der Eisbahn abschalten. Um 400 Quadratmeter Eisfläche von etwa 10 Zentimeter Dicke abzuschmelzen, wird noch eigens ein Heizaggregat installiert. Eine Rückkehr zur nächsten Weihnacht aber scheint sicher.
Ronald Sostmann, der Eventmanager auf städtischer Seite, präsentiert stolz eine Dankesmail. Ein Unternehmen hatte mit 120 Personen auf der Winterwelt seine Weihnacht gefeiert und bedankt sich begeistert für Kulisse, Organisation und leckere Speisen.
Die Premiere war ein voller Erfolg, sagt auch Thomas Hein. Und der muss es wissen. Er betreibt inzwischen 32 Eisbahnen bundesweit, hat vor 15 Jahren ganz klein und ganz spontan angefangen, um den Niedergang des Weihnachtsmarktes in seinem Heimatort zu stoppen. Das ist ihm auch in Kamen gelungen: Trotz des zuletzt bescheidenen Wetters seien die Besucherzahlen absolut in Ordnung gewesen. Etwa 4500 Läufer haben insgesamt die Eisfläche betreten.
Ronald Sostmann ist rundum zufrieden. Auch finanziell ging das Wagnis auf. Eine schwarze Null habe man sicher erreicht. Wäre es etwas kälter gewesen, dann hätte die Stadt womöglich sogar Gewinn gemacht. Doch weil man mit dem denkbar schlechtesten Fall kalkulierte, geht die Rechnung auch so auf. Einige der Werbepartner, die über die Bandenwerbung die Kosten der Eisbahn gedeckt haben, signalisierten schon den Wunsch, bei einer Wiederholung dabei zu sein.
Für die schmiedet Roland Sostmann schon Pläne. Ein wenig könne man noch optimieren, die Bahn ganz leicht anders positionieren und dadurch noch etwas Platz gewinnen. Auch bei der Logistik habe man dazu gelernt.
Zufrieden ist auch das Wirteduo, das im Gastronomiezelt für die Bewirtung sorgte. Ziel sei es gewesen, die Kosten zu decken, sagt Atef Hosny. Eine abschließende Bilanz gibt es noch nicht, auch keine klare Zusage, ob beide im nächsten Jahr wieder mitmachen werden. Das Besucherecho immerhin war durchweg positiv.
Erneut dabei sein wollen im nächsten Jahr die Betreiber der kleinen Gastronomiestände. Sie packten gestern Abend erleichtert, aber auch zufrieden ein und hoffen nach vier Wochen Dauerdienst auf ruhige Feiertage.