Eichamt

Heeren. In Gramm spielt sich nichts ab, wenn Eichoberrat Walter Gertitschke von der Betriebsstelle Arnsberg nebst Gabelstapler und tonnenschweren Gewichten anreist, um die Waage am GWA Wertstoffhof in Heeren zu prüfen.

Alle Jahre wieder muss auch die beste Waage zeigen, was sie kann. Auf´s Kilo genau. Fast jedenfalls. Tonnenweise, kiloweise. In Gramm spielt sich jedenfalls nichts ab, wenn Eichoberrat Walter Gertitschke von der Betriebsstelle Arnsberg nebst Gabelstapler und tonnenschweren Gewichten anreist, um die Waage am GWA Wertstoffhof in Heeren zu prüfen.

LKW- oder Containerladungen voll Bauschutt, Bodenaushub oder Sperrmüll rollen tagtäglich auf die 18 Meter lange und drei Meter breite Stahlbetonplatte. An guten Tagen muss die Waage durchschnittlich 200mal die korrekte Maßeinheit anzeigen, an weniger gut besuchten Tagen gibt sie etwa 50mal Auskunft über den schwerwiegenden Inhalt der Wagenladungen. „Unter der Stahlbetonplatte sind sechs sogenannte Wiegezellen, die schließlich das Gesamtgewicht anzeigen“, erklärt Frank Meyer, stellvertretender Betriebsstellenleiter des Wertstoffhofes der GWA in Heeren-Werve. Damit die Sache mit dem Gewicht aber tatsächlich immer stimmt, muss auch die Megawaage an Wertstoffhof und Deponie geeicht werden. „Überall dort, wo etwas gewogen wird und dafür auch ein Entgelt gezahlt wird, müssen die Geräte kalibriert, also richtig eingestellt werden“, erklärt Frank Meyer. Und so werden auch während des eigentlichen Eichvorgangs wieder tonnenschwere Gewichte auf der Waage verteilt. Sie schafft bis zu 50 Tonnen, sind es mehr, wird häppchenweise gewogen. Erst die eine Achslast, dann die andere. Beispielsweise. Kiloweise geht auch. Jetzt, wenn der Eichoberrat prüft, geht es anfangs noch ganz leicht zu. Gemessen an der Eichfehlergrenze dürfen es bei einem Gewicht bis zu zehn Tonnen zehn Kilo Abweichungen sein, bis 40 Tonnen 20 Kilo und bis zu 50 Tonnen sogar 30 Kilo. Stück für Stück werden mit dem Gabelstapler die Gewichte auf die Stahlbetonplatte gepackt, auf jeder Wiegezelle wird das tonnenschwere Gepäck in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet, Walter Gertitschke beobachtet und prüft das Ganze per Diagramm am Computer. Doch die Waage der GWA zeigt fast überall null Fehler, hervorragende Testergebnisse.

Erst nach drei bis vier Stunden ist es geschafft, ist die Waage für weitere drei Jahre geeicht, hat der Prüfer das Testgerät zugeklappt, sind die Gewichte aus dem Weg weg geräumt und beginnt der ganz normale Deponiealltag.