Kamen/Unna. Im Konflikt um den Zufluss belasteten Grundwassers aus Unna-Massen nach Kamen scheint eine Lösung gefunden. Ein Konsortium aus Kreis, Lippeverband, Unternehmen Littelfuse und dem Altlastenverband NRW will das Pumpwerk gemeinsam sanieren .
Im Konflikt um den Zufluss belasteten Grundwassers aus Unna-Massen nach Kamen scheint eine Lösung gefunden. Ein Konsortium aus Kreis, Lippeverband, Unternehmen Littelfuse und dem Altlastenverband NRW will das Pumpwerk gemeinsam sanieren und für eine Behandlung des belasteten Wassers vor Weiterleitung zur Körne sorgen.
In einem ersten Schritt wird die Lippe Wassertechnik, eine Tochtergesellschaft des Lippeverbandes eine Sanierungsplanung mit Kostenkalkulation erarbeiten, teilt die Wasserbehörde des Kreises Unna auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Vereinbarung angestrebt
Auf Grundlage dieser Kostenplanung soll dann eine Vereinbarung zwischen dem Altlastenverband AAV, der Littelfuse GmbH und dem Kreis Unna getroffen und ein Auftrag zur Umsetzung vergeben werden.
Das Unternehmen Littelfuse mit Hauptsitz in den USA ist als Erwerber von Grundfläche der ehemaligen Heinrichshütte mit im Boot. Der Altlastenverband engagiert sich insgesamt bei der Aufarbeitung der Zechenflächen in Massen. Er übernimmt auch einen Großteil der für 2012 geplanten Sanierung des Erdreiches in Massen.
Von dort gelangen seit Jahrzehnten kokereispezifische hochproblematische Schadstoffe in das Massener Grundwasser. Der Topografie wegen wurde Wasser von dort ebenfalls seit Jahrzehnten in Richtung Wasserkurl und Kamen-Mitte gepumpt, teilweise über offene Wasserläufe. Lange Zeit nahm auch die Wasserbehörde des Kreises das Problem kaum zur Kenntnis. Die Existenz des Pumpwerkes wurde lange übersehen. Später hieß es fälschlich, das Pumpwerk sei ohne Genehmigung errichtet worden. Ein Nachfolgeeigentümer sei rechtlich außerdem kaum zu belangen, argumentierte die Behörde.
Mit wachsendem öffentlichen und politischen Druck wurden dann doch neue Gespräche zwischen allen Beteiligten in Gang gebracht. Die laufen nun weiter, erstmals aber mit konkreten Lösungsvorstellungen.
Das Sanierungspaket soll zunächst eine Erfassung und Beschreibung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse des Pumpwerkes an der Wasserkurler Straße liefern. Auf dieser Basis soll das marode Pumpwerk saniert oder erneuert werden, inklusive einer Fassung und Behandlung des belasteten Grundwassers dort. Das Wasser soll nach dieser Vorbehandlung weiterhin zur Körne abgeleitet werden. Dort wird es im Regelfall durch Kanäle zum Kamener Klärwerk transportiert, bei Starkregen fließt es auch in die renaturierte Körne. Im Kamener Klärwerk aber können entsprechende Belastungsstoffe nicht aufgearbeitet werden.