Nahverkehr

Kamen. Grüne Welle im Öffentlichen Personennahverkehr: Die Verkehrsbetriebe Unna setzen noch in diesem Monat ihren ersten „Öko“-Bus im Linienverkehr ein. Der MAN Lion’s City-Hybrid wurde bereits kurz vor Weihnachten ausgeliefert. Der Internetgemeinde stellten die VKU ihre teure Neuerwerbung schon am 22. Dezember auf „facebook“ vor. Seitdem ist der Hightech-Bus auf Testfahrten im Kreis unterwegs und hat dabei schon viele staunende Blicke auf sich gezogen.

Bus hat schon mehrereDesignpreise gewonnen

Kein Wunder, denn der Lion’s City, kommt in einer durchaus ansprechenden Karosserie daher, die inzwischen auch mehrere Design-Preise gewonnen hat, unter anderem den Red Dot Design Award. In Barcelona wurde das Fahrzeug von einer internationalen Experten-Jury zum „Bus des Jahres“ in Spanien gewählt.

Der neue Stadtbus ist deutlich effizienter unterwegs als ein moderner Dieselbus konventioneller Bauart. Der Hersteller verspricht einen um bis zu 30 Prozent reduzierten Dieselverbrauch und entsprechend geringere CO2-Emmissionen. Dafür sorgt der Hybridantrieb: Bei jedem Bremsvorgang wird die dabei entstehende Energie in Antriebsenergie umgewandelt. Diese wird in Hochleistungskondensatoren, so genannten Ultracaps, gespeichert. Bei niedrigen Geschwindigkeiten, vor allem beim Anfahren, sorgen zwei elektrische Fahrmotoren für den Antrieb des Busses. Sie sorgen dafür, dass der Bus auch ohne konventionelles Stufengetriebe kraftvoll und ohne Zugkraftunterbrechung beschleunigt. Mit der Energie aus den Ultracap-Modulen kann der Bus je nach Einsatzbedingungen eine Strecke von bis zu 200 Metern zurücklegen. Ist der Energiespeicher leer, schaltet sich automatisch der Dieselmotor im Heck zu. Selbstverständlich verfügt das Fahrzeug über eine Start-Stopp-Automatik, was zusätzlich Sprit spart.

Die Fahrgäste müssen trotz der in der Karosserie verbauten Technik nicht auf Komfort verzichten. Damit bei abgeschaltete Dieselmotor im Stand kein Passagier bei sommerlichen Temperaturen ins Schwitzen gerät, wird die Klimaanlage im Hybrid-Bus elektrisch betrieben.

In den letzten zweieinhalb Wochen wurde der neue Bus für spezielle VKU-Erfordernisse ausgerüstet. Intensiv wurde auch das VKU-Personal für den Umgang mit dem Hightech-Gefährt geschult. Denn um alle Effizienzvorteile nutzen zu können, bedurfte es einer Einweisung. Im Cockpit nämlich müssen die Fahrer stets auch ein Auge auf Ladestatus, Energierückgewinnung und Diagnoseanzeigen werfen. Die erste Linienfahrt wird voraussichtlich in der kommenden Woche nach der offizielen Vorstellung stattfinden.