Partnerschaft in Sicht

Dortmund/Kamen. Unter dem Dach der Knappschaft sei noch viel Platz, lud der scheidende Verwaltungsdirektor des Knappschaftskrankenhauses in Dortmund-Brackel ein. Das Kamener Hellmig-Krankenhaus gilt dafür als Kandidat.

Unter dem Dach der Knappschaft sei noch viel Platz, hatte der scheidende Verwaltungsdirektor des Knappschaftskrankenhauses in Dortmund-Brackel, Hugo Weimann, angedeutet. Unter dieses Dach geschlüpft ist inzwischen ein kommunales Krankenhaus in Lünen-Brambauer. Das Kamener Hellmig-Krankenhaus gilt als weiterer Kandidat.

Am 9. Februar ist im Kamener Krankenhaus eine Belegschaftsversammlung angekündigt, bei der es um die Zukunft der Klinik gehen soll. Hinweise, dass damit eine wie auch immer geartetete Kooperation mit dem Klinikum Westfalen gemeint sei, will auch im Blick auf diesen Termin vorab niemand bekräftigen. Er könne nur bestätigen, dass eine Belegschaftsversammlung geplant sei, so Bürgermeister und Aufsichtsratschef Hermann Hupe.

Vorab werde er sich zu Inhalten nicht äußern.
Auch Klinikum-Chef Andreas Schlüter lehnt eine Stellungnahme ab. Das Klinikum Westfalen entstand 2010 aus dem Zusammengehen des Knappschaftskrankenhauses im Dortmunder Stadtteil Brackel und des Krankenhauses in Lünen-Brambauer. An der neuen Gesellschaft trägt die Knappschaft den Löwenanteil, die Stadt Lünen hält mit dem Einbringen der Brambaueraner Klinik 25,1 Prozent .

Für die Hellmig-Klinik könnte das eine ideale Konstellation sein: Es gibt schon eine kommunale Beteiligung an dieser Klinikgesellschaft und die Knappschaft ist Krankenversicherer für eine Vielzahl der Menschen in der ehemaligen Bergbaustadt.

Für das Klinikum Westfalen dürfte die Hellmig-Klinik eine interessante Ergänzung sein. Die schreibt wieder schwarze Zahlen. In den Vorjahren war auch mit einigen Investitionen die Klinik im Blick auf Einsparpotenziale modernisiert worden. Zudem hatte die Umstellung auf Fallpauschalen bei der Klinikfinanzierung dem Krankenhaus zu Einnahmezuwächsen verholfen. Parallel hat die Klinik ihren Ruf Jahr für Jahr verbessert und gilt heute als Grundversorgungshaus mit hoher Qualität.

Die Finanzlast einer kommunalen Klinik aber könnte die klamme Stadt irgendwann in der Zukunft wieder einholen. Weitere Einnahmeverbesserungen sind nicht absehbar, Spareffekte nicht unbegrenzt auszubauen. Mehrere Krankenhäuser in der Region setzen bereits auf Kooperationen oder Fusionen als Ausweg aus neuen Kostenfallen.

Bei der inzwischen überstandenen Krise des Hellmig-Krankenhauses hatten sich bereits privatgesellschaftliche Kaufinteressen gemeldet. Die aber hätten nicht für eine Sicherung von medizinischer Grundversorgung in Kamen gestanden.