Kamen.Singen und spielen hier, beraten und informieren dort und immer wieder neue Ideen verwirklichen überall: Unter dem Dach eines Familienzentrums ist alles möglich. Familienzentrum, das ist ein Ort, der Eltern und Kindern neben Betreuung, Bildung und Beratung auch Unterstützung bieten soll.
Dahinter steht die Idee, Familien eine verlässliche Anlaufstelle für Alltagsfragen in ihrem Stadtteil zu bieten. Sieben sind möglich, fünf Familienzentren gibt es inzwischen, eins steht kurz vor der Zertifizierung. Atlantis auf der Lüner Höhe war die erste Einrichtung, die 2007 den neuen Weg eingeschlagen hat.
Kinderbetreuung, Familienberatung und Familienbildung aus einer Hand, gepaart mit einer großen Portion Individualität, das steht für ein Familienzentrum, sagt Sabine von der Heide, Leiterin der Einrichtung auf der Lüner Höhe. Schon bevor wir uns damals um die Zertifizierung bemüht hatten, gab es bereits Kooperationspartner unterschiedlicher Institutionen, die mit uns zusammen gearbeitet haben, das haben wir dann noch weiter ausgebaut.
Kontinuierlichen Austausch schaffen
Für sie ganz wichtig: Die Angebote müssen ins jeweilige Umfeld passen, deshalb ist ein kontinuierlicher Austausch mit den Eltern so wesentlich. Ganz oben auf der Wunschliste stehen immer wieder Kompetenzkurse rund um die Erziehung, aber auch der Strick- und Häkelnachmittag ist gefragt.
Ebenso die Beratung durch Kinderärzte, Hebammen. Es gibt viele Förderangebote für Kinder, gerade ein interkulturelles Projekt und insbesondere im sportlichen Bereich wünschen sich die Eltern viel Bewegung für den Nachwuchs ebenso wie für sich selbst. Das Atlantis ist gewachsen, nicht nur mit seinen Aufgaben. Die Einrichtung ist inzwischen fünfzügig, 25 Mitarbeiter sind hier beschäftigt.
Und natürlich wird gerade von ihnen viel Koordination und Organisation verlangt. Aber es hat sich gelohnt, das Atlantis ist im Stadtteil integriert, ist ein beliebter Treffpunkt mit einem funktionierenden Netzwerk.
Engpässe gibt es inzwischen bei vielen Kooperationspartnern: Einige Beratungsstellen haben inzwischen längst nicht mehr so viele Kapazitäten frei, sagt Sabine von der Heide.
Immer mehr Eltern profitieren von den Familienzentren, weil sie ihnen und ihren Kindern als Zentrum eines Netzwerks Beratung, Informationen und Hilfe in vielen Lebensphasen bieten.
Deshalb werden jetzt die Kompetenzen gebündelt, arbeiten die Einrichtungen evangelisches Kinder- und Familienzentrum Kämerstraße und Methler sowie die DRK-Kindertagesstätte Monopoli und eben Atlantis zusammen. In einem Flyer, der jetzt neu aufgelegt wird, erscheinen für das kommende Halbjahr alle Angebote auf einen Blick. Für das, was sie vorhaben, gibt es jetzt jedenfalls mehr Geld: Statt der bislang 12 000 Euro pro Jahr werden es 1000 mehr sein, für Veranstaltungen, Beratungen und neue Projekte.
Die Familienzentren erfordern ganz wichtige Netzwerkarbeit und stellen hohe Herausforderungen an die jeweiligen Leitungen und das Team, weil so viel Administration gefragt ist, sagt Fachbereichsleiter Klaus Güldenhaupt. Neben der Vernetzung untereinander stehen alle in enger Kooperation mit dem Jugendamt und auch der Tagespflege. Wo es hakt? Tatsächlich eigentlich bislang an keiner Stelle, das heißt aber nicht, dass es nichts zu verbessern gäbe, sagt Güldenhaupt. Wir arbeiten beständig an der Gesamtkonzeption, auch in Verbindung mit den Sozialraumkonferenzen, das verbindet und schafft noch mehr Vernetzung