Ausstellung

Kamen.Von Mars und Minerva bis Monopol: Diesen Bogen schlägt die Stadtgeschichte. Die römischen Götter und der wichtigste Arbeitgeber in der Geschichte der Stadt markieren auch Anfang und Ende der gestern eröffneten Ausstellung zu Kamens Historie im Haus der Stadtgeschichte.

Ein Jahr lang war Kamens Geschichte verschwunden. Für große Sonderausstellungen hatte sie Platz machen müssen. Danach, so Bürgermeister Hermann Hupe, lag der Gedanke einer Neukonzeptionierung nahe, zumal die zusammen fällt mit dem 10. Geburtstag ihres Domizils.

Für Museumsleiter und Ausstellungsmacher Robert Badermann ging es ums Weglassen. Für die steinzeitlichen Äxte fehlte der Platz. Nicht wissenschaftlich komplett, sondern spannend erlebbar soll Kamens Geschichte gezeigt werden.

Mars und Minerva, zwei kleine Statuen aus römischer Fertigung, gefunden am Standort der germanischen Siedlung in Westick sind seine Lieblingsobjekte.

Sie sind auch Favoriten für den Kultur-Fachbereichsleiter Christian Frieling: „Ich habe durch sie verstanden, wie wichtig die Funde in Westick sind.“ Die haben das Bild von den barbarischen Germanen verändert. Schmuckgegenstände standen im germanischen Westick hoch im Kurs.

Bürgermeister Hermann Hupe ist die Abteilung zum Nationalsozialismus wichtig, die sich um die Tafel der verfolgten jüdischen Bürger der Stadt gruppiert. Schon im Blick auf die Partnerschaft zu Eilat sei ihm das wichtig. Besonders spannend findet er das Stadtmodell Kamens aus dem Jahr 1750. Das lasse ihn nachempfinden, wie Menschen gelebt haben in der Stadt ohne heutige Standards.

Andere Prunkstücke sind der Webstuhl aus der Ackerbürgerstadt, der seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen war, oder der Stollen, den Kamener Knappen geschaffen haben. Vielleicht auch die Sportschuhe des 400-Meter-Europameisters der 80er, des Kameners Hartmut Weber. Jeder findet sein Highlight (s. unten). Für kleine Besucher ist toll, was blaue Schilder hat: Da heißt es ausprobieren, ob Kettenhemd oder Webrahmen.