Neue Fertigung eingeweiht

Kamen.Ein Tag zum Feiern im 3M-Werk: Nach einer Investition von zehn Millionen Dollar (7,6 Millionen Euro) wurde gestern eine Fertigung für Wundsysteme eingeweiht. Die bringt 18 neue Arbeitsplätze und positive Zukunftsaussichten.

Das Werk musste kämpfen um diese Investition. Auch diverse andere Standorte im multinational aufgestellten Unternehmen hätten die gerne gehabt, berichtet Gert Behling, Mitglied der 3M-Geschäftsleitung. Für Kamen sprachen der europäische Markt und die Kompetenz der Mitarbeiter. Der hohe technische Standard und Erfolge bei innovativen Prozessen haben den Ausschlag gegeben. Immerhin ist die Anlage technisch so modern, dass auch zur Einweihung das Herzstück vor den Linsen der Kameras verborgen blieb. Solche technischen Vorsprünge seien Basis wirtschaftlichen Erfolges und interessierten naturgemäß die Konkurrenz, so der Werkleiter Lutz Konze.

Bisher wurden die unter dem Namen Tegaderm vertriebenen Produkte allein in den USA hergestellt. Die Nachfrage wächst, Europa versorgt künftig das Kamener Werk. Mit klassischen Pflastern hat die Produktreihe wenig zu tun. Transparenz soll auf einen Blick zeigen, wie sich die Wunde entwickelt, ob Entzündungen auftreten oder das Pflaster gewechselt werden muss. Das ist außerdem schnell aufgeklebt und noch schneller – schmerzfrei – entsorgt. Formen und Größen zielen ab zum Beispiel auf Ellbogen oder Ferse. Ein kompletter Verband steckt in dem sterilen Pflaster samt Fixierung und wenn gewünscht Flüssigkeitsbindung. Gerade in der Altenpflege seien solche Lösungen gefragt.

Im März schon sollen Importe aus den USA unnötig sein, bis zum Sommer die Produktion in Kamen voll laufen. Sie wird etwa ein Drittel der Produktion des Medical Centers im Werk ausmachen.

Das ist damit voll ausgelastet. Für Zukunftsentwicklungen bleibe in anderen Werksteilen Platz, so Konze, auch weil andere Produkte altern. Bei Schleifmitteln ist das Werk unverändert auf Innovationskurs, Autofilter aber sind für 3M wegen eines übervollen Marktes und deutlichen Preisverfalls weniger zukunftsträchtig.

Über neuen Ideen wird schon gebrütet. Das Kamener Werk gelte auch am Stammsitz in den USA als guter Standort für weiteres Wachstum, ist Gert Behling überzeugt. Das US-Management war gerade erst vor Ort und registrierte zufrieden, dass die neue Fertigung schneller starten kann, als geplant.