Ambulant Betreutes Wohnen

Kamen.Sie haben sich schon gut eingelebt in ihr neues Domizil an der Unnaer Str. 29a. Sechs großzügige, helle Räume stehen dem 15-köpfigen AWO-Team vom Ambulant Betreuten Wohnen seit Ende Januar zur Verfügung.

„Davor hatten wir dreieinhalb Raum in Bergkamen“, sagt Betriebsleiter Ralf Purat. „Das war zwar eine angenehme Arbeitsatmosphäre, bedeutete oft aber eine logistische Kraftanstrengung, wenn es um die gemeinsame Nutzung der Computer ging.“ In den neuen Räumlichkeiten in der Kreisgeschäftsstelle der AWO ist nicht nur dieses Problem gelöst. Endlich kann nun das komplette Team des Ambulant Betreuten Wohnens unter einem Dach arbeiten.

GemeinsameBesprechungen

„Vorher gab es eine getrennte Besprechungssituation“, erklärt Ralf Purat. War das Team, das Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen betreut, in der Kamener Bahnhofstraße untergebracht, hatte das zweite Team, das sich um Menschen mit psychischen Behinderungen kümmert, in Oberaden seine Räume. „Für mich als Betriebsleiter bedeutete das immer auf verschiedenen Hochzeiten zu tanzen.“

Jetzt kann das komplette Team zu den Besprechungen zusammenkommen, ein echter Synergieeffekt, meint nicht nur der Betriebsleiter. „Vor allem bei Klienten mit Doppeldiagnose, die also sowohl an einer Sucht- als auch einer psychischen Erkrankung leiden, können sich unsere beiden Teams viel besser austauschen“, sagt Rainer Buddensiek, Leiter der Abteilung für Abhängigkeitskranke. Für sein Team ist die Zusammenlegung eine neue Erfahrung. „An der Bahnhofsstraße waren wir oft nur zu zweit, da ist die Arbeit in dem großen Team schon eine schöne Sache“, sagt Rainer Buddensiek.

Den Austausch mit den Kollegen über ihre Klienten schätzt Karin Lehmkühler, Leiterin des Teams, das psychisch kranke Menschen betreut, besonders. „Man steckt ja so in dem Stoff drin, da sind Anregungen von den Kollegen oft eine Hilfe.“

Schließlich kann die Arbeit mit Sucht- und psychisch Kranken auch schon mal an die Substanz der Betreuer gehen. Regelmäßige Teambesprechungen und Supervision sind deshalb besonders wichtig.

SteigendeBetreuungsnachfrage

Das 15-köpfige Team setzt sich derzeit aus einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern, Minijobbern, Teilzeit- und Vollzeitkräften zusammen. Und bei der steigenden Betreuungsnachfrage rechnet Ralf Purat sowieso damit, dass sein Mitarbeiterteam in nächster Zeit noch wachsen wird. „Es gibt immer mehr Menschen, die wegen psychischer Erkrankungen nicht dazu in der Lage sind, ihr alltägliches Leben allein zu bewältigen“, sagt Ralf Purat.

Trifft dies für manche nur vorübergehend zu, werden andere schon seit vielen Jahren betreut. „Es gibt einige, die schon seit zwölf Jahren von uns betreut werden“, erzählt Karin Lehmkühler. Sie hatte vor 19 Jahren das Ambulante Betreute Wohnen mit gegründet. Auch weiterhin soll besonders die Bezugsbetreuung als Qualitätsmerkmal bestehen.