Heeren-Werve.Iris ist empört. Hier ist alles voll mit Jägermeister-Flaschen, ruft sie aus ihrem Rollstuhl. Mit ihrem Pick-Stab kommt sie an die Spuren regelmäßigen Alkoholkonsums in den Gebüschen und Grasstauden in den brachliegenden Parzellen des Gewerbegebietes nicht heran.
Ein Mitbewohner aus dem Haus Mühlbach muss helfen beim Großreinemachen Sauberes Kamen und in die Wildnis springen.
Sonderprojekt fürKatechumen
Die Bewohner des Perthes-Werkes sind schon eifrige Landschafsreiniger, seit es die Aktion gibt. Aus beiden Wohneinrichtungen sind auch an diesem Samstag wieder unzählige freiwillige Helfer unterwegs. Wir haben in manchen Jahren auch im Schnee gewühlt, erinnert sich Anja Müller, Leiterin vom Haus Mühlbach. Diesmal sind sie in leichten Pullovern, mancher gar in T-Shirts unterwegs. Sascha holt gerade eine Radkappe aus einer Wiese. Wenige Meter entfernt ist eine Sitzgruppe mit den Spuren eines Mac Donalds-Ausflugs übersät. Das ist hier immer so, meinen viele Müll-Sammler resigniert.
Auch Nina (12) und Eva (12) sind fassungslos. Hier ist alles voll mit Kleidungsstücken!, rufen sie aus dem Gebüsch am Festplatz, während sich ihr Haar in Zweigen verfängt. Die beiden Katechumeninnen haben sich freiwillige für dieses soziale Projekt als Vorbereitung auf die Konfirmation entschieden. Wie rund 20 andere Jugendliche aus der Kirchengemeinde.
Das macht Spaß, meinen sie, man entdeckt ihr viel Spannendes. Lilli (9) ist spontan mitgekommen und zerrt gerade einen ganzen Sack mit Jeans aus dem Unterholz. Die Hosen hätten eigentlich im gegenüber aufgestellten Altkleidercontainer landen sollen. Rasierer, Stabmixer, Drähte, Metallstangen, ein Teppich und ein Autoreifen: Was sie hier entdecken, macht sie sprachlos.
Chipstüten und Unmengen zerborstener Alkohol-Flaschen: Das sind auch viele Jugendliche, die hier den Müll zurücklassen, wird eine andere Sammel-Gruppe von Konfirmanden regelrecht nachdenklich. Sie selbst achten darauf, ihren Müll wegzuwerfen. Andere offenbar nicht. Immerhin beruhigt es, dass die Schar der Freiwilligen in Heeren-Werve auch diesmal wieder groß war. 150 Helfer dürften es gewesen sein wie immer unterstützt von den Landwirten und ihren Treckern.