„Kein Kind zurücklassen“

Kamen.„Kein Kind zurücklassen“ will das Modellprojekt der Landesregierung NRW, das in diesem Monat auch in Kamen anläuft. Dabei möchte das Land Städten und Gemeinden helfen, mehr für die frühe Förderung der Kinder und für die frühe Unterstützung von Familien zu tun.

Wie das im Detail aussehen soll, erläutert Jürgen Dunker, bei der Stadt zuständig für Jugendhilfeplanung und offene Jugendarbeit: „Ob jemand ein Schreikind hat und Hilfe sucht, Alleinerziehende überfordert sind oder Familien mit finanziellen Problemen Unterstützung suchen – wir wollen individuelle Entlastungsmöglichkeiten bieten.“ Wer frage „Was kann ich tun?“, dem wolle man mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Ziel des Projektes ist es überdies, Präventionsketten auf kommunaler und darüber hinaus auf Kreisebene zu bilden, und zwar für Kinder ab der Geburt bis zum 21. Lebensjahr. Sie sollen möglichst lückenlos betreut werden. Das Hauptaugenmerk richtet sich allerdings auf die unter Sechsjährigen, für die es keine Pflichtbetreuung gibt.

Das Vorhaben will zudem erreichen, dass bereits vorhandene Maßnahmen in den Kommunen und auf Länderebene besser und gezielter genutzt werden. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, aber auch Kitas, Schulen, Ärzte oder die Polizei sollen noch systematischer zusammenarbeiten.

Gemeinsam beworben für das Modellvorhaben, das in einer ersten Phase bis 2015 angelegt ist, haben sich neben Kamen auch die Städte Unna, Lünen, Selm und Bergkamen sowie der Kreis als Jugendamt für Bönen, Holzwickede und Fröndenberg. Der Kreis Unna und die anderen beteiligten Städte im Kreis erhalten für ihren personellen und sachlichen Mehraufwand eine finanzielle Förderung von 64  000 Euro pro Jahr.