Kamen.Eine neue Erfindung soll den Streit um Radfahren an der Körne beenden. Ein Pättken, auf dem Radfahren geduldet wird aber nicht offiziell erlaubt ist und ein Schild, das es in der Straßenverkehrsordnung nicht gibt, gehören dazu.
Der Name und das Schild sollen künftig breitere Verwendung beim Lippeverband finden. Mit der Bezeichnung Pättken knüpft der Verband an eine alte Mundartbezeichnung an, will aber einen neuen Typ Weg definieren. Der erfüllt keine Radwegstandards, wird auch nicht für Radler freigegeben, und dennoch können die ihn nutzen.
Das aber tun sie rechtlich auf eigene Gefahr.
Kompromisslösung im Grenzbereich
Mit diesem Kompromiss wollen Lippeverband und Stadt ein Stück Weg an der Körne von der Wasserkurler Straße in Richtung Dortmund-Husen zur Nutzung freigeben. Der reduzierte Standard spart Kosten und bremst Nutzer, und will damit öffentliche Kassen und die Natur schützen. Ein spezieller Wildschutzzaun soll zudem den Uferbereich für Hunde sperren.
Ab der Wasserkurler Straße weiter in Richtung Kamen-Mitte bleibt es bei den vorhandenen Radfahrmöglichkeiten auf beiden Seiten in geringer Distanz zur Körne. Dieses Teilstück soll weiter der Natur allein vorbehalten sein.
Zur Eröffnung des Körnepättkens gab es Beifall auch von der Stadt Dortmund, vertreten durch SPD-Ratsvertreter Friedhelm Sohn und vom Fahrradclub ADFC. Mit diesem Kompromiss und einer verbesserten Querungsmöglichkeit für die Wasserkurler r Straße könne man gut leben, so Detlef Knop für den ADFC. Friedhelm Sohn wies darauf hin, dass große Teile der Bevölkerung im Dortmunder Osten die schöne Körne im Grenzgebiet bereits nutzen.
Lippeverbandschef Jochen Stemplewski sieht in dem Projekt einen weiteren Schritt zur Wiedergeburt der Natur. Bürgermeister Hermann Hupe kann ebenfalls mit der Lösung gut leben. Er persönlich werde den Weg radelnd nutzen, kündigte er an.
Alle Nutzer bitten Stadt und Lippeverband, mit Verantwortung zu übernehmen für Weg und Natur und gegen Vandalismus. Ruhe Bitte! Hier wird gebrütet! mahnt dazu eine Tafel. Wenig weiter aber sind andere Schilder längst von Sprayern unleserlich gemacht.