Neue Sesekekunst

Kamen.Nachdem die Stadt über Wasser gegangen ist, will sie nun Land gewinnen. Unter diesen Namen soll es neue Kunst an der Seseke geben. Eine Idee: Nachbauten privater Siedlungshäuser als Sitzmöbel.

Stadt und Lippeverband erörtern inzwischen drei neue Ideen in der Nachfolge von Ruhr2010. Mit konkreten Künstlern oder Künstlerpaaren sei man im Gespräch. Kulturfachbereichsleiter Christian Frieling ist zuversichtlich, für zumindest ein Projekt eine Finanzierung mit Unterstützung des RVR organisieren zu können. Es gebe positive Signale.

In der Nähe der Gesamtschule könnte es mit Blick auf die Fünf-Bogen-Brücke einen Steg geben. Das Stuttgarter „Bureau Baubotanik von Oliver Storz und Hannes Schwertfeger realisiert so etwas. Das Duo hat sich „baubotanischen“ Stegen oder Beobachtungsplattformen verschrieben, die in Teilen aus wachsenden Pflanzen bestehen. Angedacht ist, dieses Vorhaben von der Gesamtschule begleiten zu lassen.

Folke Koebberling und Martin Kaltwasser erarbeiten in Berlin zusammen Kunst für öffentliche Räume. Für den Standort Heeren-Werve haben sie die Idee entwickelt,. Häuser aus der neuen Siedlung an der Heerener Straße im Verhältnis 1:10 nachzubauen und am Sesekeufer zu platzieren. Dort sollen sie die Siedlung widerspiegeln und als Sitzgelegenheit zur Rast mit Blick auf die Originale einladen.

Sollte eine weitere Projektidee greifen, dann wären Besitzer von smarten Handys im Vorteil. Angedacht ist, Sesekekunstwerke oder andere Standorte mit sogenannten SQR-Codes auszustatten. Wer die mit einem entsprechend ausgerüsteten Handy scannt, dem öffnen sich Dateien mit Informationen und Videosequenzen. Das soll Teil einer Vernetzung der Seseke insgesamt mit Onlineangeboten sein. Zum Beispiel könnten die Sesekeufer von einem Boot aus gefilmt werden oder aus der Luft aufgenommen werden für entsprechende Internetpräsentationen.

Weitere Kunstprojekte sind auch in Nachbarstädten angedacht. Zumindest in Unna soll ein weiteres Objekt realisiert werden. Und der Standort eines wieder verschwundenen Kamener Sesekekunstwerkes soll in anderer Weise belebt werden. Dort wo einst die Schaukeln unter der Hochstraße schwangen, plant die Stadt ein Summer-Life-Event.