Eine Allianz für den freien Sonntag

Kamen.Sie sind wieder da: Zur traditionellen 1. Maikundgebung in der Stadthalle zeigte Hans Jürgen Zimmer, Vorsitzender des Ortsverbandes, mit Blick auf die Zukunft der Gewerkschaft Kampfgeist und Zuversicht.

Mehr denn je sei mit Blick auf die Schuldenkrise in Europa ein Kurswechsel nötig, stell e die Altersarmut eine der größten Herausforderungen da und gelte es, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Für seine Forderung nach gesetzlichem Mindestlohn erhielt Zimmer besonders viel Beifall.

Es war aber auch ein kleines bisschen Abschied nehmen: Von alten Strukturen – der DGB wird künftig nur noch als Kreisverband agieren und die Maikundgebung im kommenden Jahr unter dem Maibaum auf dem Marktplatz stattfinden. Und: „Mit uns wird es in Kamen keine verkaufsoffenen Sonntage mehr geben“, betonte Zimmer in seiner Rede. Gemeinsam mit Verdi, KAB und den Kirchengemeinden werde man alles daran setzen, dass der „Sonntag in Kamen ein Sonntag bleibt.“

Eine Forderung, die Bürgermeister Hermann Hupe so nicht unterstreichen mochte: Er wies mit Blick auf die verkaufsoffenen Sonntage auf die stets gute Zusammenarbeit zwischen Händlern, Gewerkschaften, Kirche und Rat hin. „Mir sind die Rechte der Arbeitnehmer genauso wichtig wie ein florierendes Innenstadtleben und ich appelliere deshalb an die bislang stets gut funktionierende gute Partnerschaft“, sagte Hupe.

Gastredner Georg Hupfauer, Bundesvorsitzender der KAB, gab indes die Linie vor, die wohl künftig auch die DGBler verfolgen werden: Eine Allianz für den freien Sonntag. „Seit Jahren vollzieht sich eine schleichende Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes, wir fordern den freien Sonntag als gemeinsamen Zeitanker ,“ sagte Georg Hupfauer.