Methler.Die graue Herbstrenette stammt aus dem Jahr 1800, den Schönen aus Wiltshire gab es auch schon im 19. Jahrhundert.
Bald werden beide Apfelsorten neben Madam Verte, einer traditionsreichen Winterbirne, reifen. Methler hat eine neue, 6000 Quadratmeter große, Obstwiese, die bald besondere Früchtchen hervorbringen soll.
Stadtdezernent Uwe Liedtke begeistert das Zustandekommen des ungewöhnlichen Grünprojektes in Methler fast mehr als seine einzelnen Bestandteile. Und wie sich der Dülmener Rosenapfel von dem Moringer unterscheidet, fällt auch nicht ganz in sein Fachgebiet. Aber auch die wachsen nun hinter dem Seniorenwohnprojekt am Pastorenkamp.
Es sei hier in geradezu perfekter Weise gelungen, die Eingriffe in die Landschaft durch den Bau von Seniorenwohnungen und Heimplätzen auszugleichen, erzählt er. Und hier kennt er sich ganz besonders aus. Solche Ausgleichsmaßnahmen waren Thema seiner Doktorarbeit. In Methler ist es gelungen, einen ortsnahen Grünausgleich zu verwirklichen. Oft erfolge der mangels Platz eben nicht an Ort und Stelle. Und eine Obstwiese gerade hier erfüllt zudem kulturhistorische Ansprüche, weil Obstwiesen auch im alten Methleraner Dorf selten geworden sind. Perfekt ist für Liedtke auch die Kooperation. Die ev. Kirchengemeinde hat nicht nur Land für die Bauten, sondern auch für die Obstwiese zur Verfügung gestellt.
Kooperation mit der Kirche
Caritas und WBG als Bauträger haben die Kosten der Anpflanzung und der Pflege übernommen. Und die Untere Landschaftsbehörde beim Kreis hat sich selbst um die Realisierung der Wiese gekümmert und übernimmt auch die Pflege. Für die Auswahl der Obstsorten zeichnet man dort verantwortlich und hat dabei alte und seltene Sorten ausgewählt.
Zwischen den knapp 40 Bäumen verstecken sich außerdem noch Sitzstangen für Greifvögel und Eulen.
Nur wie eine Wiese wirkt die Fläche an der Westicker Straße noch nicht, ähnelt mehr einem Acker. Das ändere sich schnell, ist Uwe Liedtke überzeugt. Und die einmal gewachsene Wiese werde man dann auch nicht kurz halten, sondern nur gelegentlich mähen, um auch hier der Ökologie den Vortritt zu lassen. Was aus den Erträgen der Bäume wird, ist noch nicht ganz klar. Lohnt die Ernte erst einmal, dann könnte der Kreis sie der Saftproduktion seiner Ökostation zuführen.