Kamen. Der letzte Schultag in der Glückauf-Schule vor Ferienbeginn besiegelt auch das Schicksal des Gebäudes. Der Wirtschaftsausschuss des Rates beschloss gestern den Verkauf an die Familie Spies. Die betreibt schon Haus Volkermann in Kamen und will das Gebäude am Koppelteich abreißen und dort eine neue Seniorenpflegeeinrichtung bauen.
Letzte Klasse zieht um
Mit dem Start der Sommerferien hat damit auch das letzte Stündchen für das Gebäude geschlagen. Seit 2008 ist die Schule nur noch einzügig, zum Ende des Schuljahres 2012/2013 läuft sie ganz aus. Die Schulgremien aber wollten der letzten vierten Klasse nicht zumuten, ganz allein im Gebäude unterwegs zu sein. Deshalb zieht die wie berichtet um in das Gebäude der Friedrich-Ebert-Schule an der Lüner Höhe.
Die Stadtverwaltung bot das frei werdende Gebäude per Anzeige in den örtlichen Tageszeitungen zum Verkauf an. Drei Interessenten meldeten sich, das geforderte konkrete Gebot gab innerhalb der gesetzten Frist allein die Spies KG ab. Eine große Wahl hatte der Wirtschaftsausschuss für seine Entscheidung in nicht öffentlicher Sitzung gestern nicht. Die Argumente der Stadtverwaltung aber waren offenbar ohnehin zwingend. Die sieht in dem Gebäude einen erheblichen Sanierungsbedarf mit Kosten von 900000 Euro ohne Umbaukosten für eine veränderte Nutzung. Im Haushaltsplan der Stadt wurden die jährlichen Unterhaltungskosten mit deutlich über 100000 Euro beziffert. Auch darüber würde der Haushalt entlastet.
Pflege statt Wohnen
Die Sanierungskosten wollte offenbar auch kein möglicher Erwerber stemmen. Daher soll das Gebäude nun abgerissen werden. Familie Spies will dort einen Neubau errichten. Details des Konzeptes sind noch nicht bekannt. Angedacht sind offenbar 60 Pflegeplätze. Eine Kombination aus Seniorenwohnen und Pflege soll nach derzeitigem Stand nicht realisiert werden. Seniorenwohnungen aber haben zuletzt in geringer Entfernung WBG und AWO geschaffen.
Offen ist auch noch, ob das Umfeld des Hauses neu gestaltet werden soll. Am Haus Volkermann hat der Betreiber eine Obstwiese als Sinnespark für die Einrichtungsbewohner angelegt. Schulgebäude und Koppelteich sind bisher von Wiesen umgeben. Die Stadtverwaltung kündigte an, Gestaltungen würden in diesem Bereich ganz eng abgestimmt und blieben jederzeit rückholbar.