Südkamen. Klarheit gibt es weiterhin nicht in Sachen Südkamener Spange. Auch finanzielle Forderung stehen zwischen Bahn und Kreis Unna weiter im Raum, sind aber nicht konkret beziffert. Beide Seiten wollen jetzt den Neuanlauf für eine Realisierung des Projektes ab 2014 in den Mittelpunkt stellen.
Für die Kreis-Verwaltung steht nach dem geplatzten Baustart fest: Der Kreis trage keine Mitschuld und sehe sich auch im Fall finanzieller Forderungen nicht in der Verantwortung. Hier sei die Position des Kreises ganz klar, diese Forderung habe man der Bahn auch mitgeteilt, so Kreissprecherin Constanze Rauert. Allerdings sei der Kreis daran interessiert, dass das Projekt nun schnellst möglich wieder aufgegriffen wird.
Schuldfrage bleibt offen
Das betont auch eine Sprecherin der Bahn AG gegenüber unserer Zeitung. Die Schuld am geplatzten Baustart weist sie ebenso klar dem Kreis zu. Die Bahn hält in dieser Frage die schriftlichen Vereinbarungen für eindeutig. Dass damit auch die Frage nach Entschädigungszahlen im Raum steht, habe man dem Kreis mitgeteilt. Bisher aber wurde darauf verzichtet, diese Kosten konkret zu benennen.
Der Kreis sieht sich zwar verantwortlich für den Erwerb von Flächen für die neue Straße, nicht aber für Arbeitsflächen und Wege bei in Bahnregie zu erledigenden Arbeiten. Dennoch sei man daran interessiert, dass das Projekt wieder aufgenommen wird, so Rauert. Der Kreis habe Gesprächsangebote unterbreitet.
Die Bahn will dem im Juli nachkommen. Man habe höchstes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit, heißt es. In den Gesprächen soll unter anderem geklärt werden, was zeitnah noch an Arbeiten erfolgen kann und wie weiter vorgegangen wird. Vor allem aber wolle man die Wogen glätten.
Fördermittel sind laut Bahn auch für eine Bauausführung 2014/15 gesichert. Zwei Jahre Vorlauf brauche man für Sperrungsplanungen.
CDU um Klärung bemüht
Um Stellungnahmen bemüht hat sich zuletzt auch die örtliche CDU. Die CDU-Fraktion ist sich nach dem Gespräch mit dem Kreis einig: Wir wollen, dass es mit dem Bau der Südkamener Spange zügig weitergeht und erwarten den guten Willen und die Kooperation aller Beteiligten, damit dies gelingen kann, so Ina Scharrenbach, Landtagsabgeordnete und Ratsfraktions-Vorsitzende der CDU. Das Bundesverkehrsministerium habe sich für nicht zuständig erklärt. Weitere Stellungnahmen seien angefragt.
SPD diskutiert vor Ort
Die Südkamener SPD will über den Stand der Dinge mit Kreisdezernent Detlef Timpe diskutieren. Den hat sie zu einem Bollerwagentermin an der Ecke Südkamener Straße/Buschweg am Dienstag, 3. Juli, ab 19 Uhr eingeladen.