Kamen. Die Fusion der Hellmig-Klinik mit dem Klinikum Westfalen füllt einen dicken Stapel Papier: Das Vertragspaket ist ausgehandelt. Am Donnerstag entscheiden die Räte in Kamen und Lünen parallel.
Der größte Partner des künftigen Klinik-Trios, die Knappschaft als Träger des Krankenhauses in Dortmund-Brackel hat schon grünes Licht gegeben.
Die Stadt Lünen ist schon am Klinikum Westfalen beteiligt, weil sie die Klinik in Brambauer eingebracht hat. Mit dem Anschluss des Hellmig-Krankenhauses an das Klinikum Westfalen werden Lünen und Kamen exakt gleich große Minderheitenanteile an der Gesellschaft, nämlich 20,1 Prozent halten.
Dieses Ziel war einer der Knackpunkte, die seit dem Verhandlungsauftrag des Rates an die Verwaltung ausgesprochen zügig abgearbeitet wurden. Mit der Klinik bringt Kamen auch alle Gebäude und Grundstücke rund um die Klinik ein.
Auch ein Liquiditätsdarlehen der Stadt an das Haus in Höhe von einer Million Euro bleibt in der neuen Gesellschaft. So wurde der benötigte Wert erreicht. Dass dabei sauber gerechnet wurde, bestätigen auf beiden Seiten Wirtschaftsprüfer. Die Million sei nicht verschenkt, sondern erkaufe der Stadt beim bilanzierten Wert der neuen Beteiligung einen entsprechenden Aktivposten.
Sicher gestellt ist auch, dass gegen die Kamener wie Lünener Vertreter im Aufsichtsrat der Gesellschaft keine wesentlichen Beschlüsse gefasst werden können. Änderungen der Abteilungsstruktur zum Beispiel können nur mit einer Mehrheit von fünf Sechsteln beschlossen werden. Dafür müssten zwei der drei künftig in dieses Gremium entsandten Kamener Mitglieder zustimmen.
Hohe Sicherheit für Mitarbeiter
Zum Vertragswerk gehört neben Einbringungs- und Gesellschaftsvertrag ein Personalüberleitungsvertrag. Er schreibt fest, dass sechs Jahre lang ab Fusionsstichtag betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Ausnahmen sind möglich, wenn über Versetzungen an einen anderen Standort keine Einigung erzielt wird. Das könnte Verwaltungsmitarbeitern drohen. Die Verwaltung am Standort in kamen werde sicherlich verkleinert, so Bürgermeister Hermann Hupe. Andere Standorte, dass hieße aber Dortmund-Brackel oder Lünen und bedeute damit keine unüberwindbaren Distanzen, ist Norbert Vongehr überzeugt.
Er selbst, Chefärzte und auch die Pflegedirektorin werden auch im Klinikum Westfalen weiter tätig sein. Für die Mitarbeiter regelt das Vertragswerk, das alle Tarifleistungen und alle Ansprüche übernommen werden. Lediglich der Träger der Zusatzversorgung wechselt. Auch dafür ist eine komplizierte Regelung nötig. Die Stadt federt die mit einer Bürgschaft ab. Für die Mitarbeiter werde am Ende eher eine verbesserte Zusatzversorgung herauskommen, so Hupe.
Hupe und Vongehr sind von dem Schritt überzeugt. Er werde eine positive Entwicklung ermöglichen. Erster Schritt: Die Radiologie soll um ein MRT erweitert werden im Rahmen einer Kooperation mit einer externen Radiologie-Praxis.